Zeitkapsel

Wetterfahne mit Zeitkapsel

Was ist das für eine merkwürdige Kapsel unter der einen Wetterfahne?

Auf dem nördlichen Giebel des langgestreckten Nebengebäudes befindet sich eine Wetterfahne, unter welcher sich eine Kapsel befindet.

Berdrow schrieb 1901 auf Seite 79 über sie:

“Unter Friedrich I. wurde auch das Mansardendach des Hauses hergestellt und die Wetterfahne mit ihrer einige Schriftstücke enthaltenen Kapsel angebracht. Wir sehen diese Fahne jetzt auf dem nördlichen Giebel des langgestreckten Nebengebäudes. Die Jägerfigur mit dem Hirsche darauf stellt laut einer Notiz in dem Knopfe König Friedrich I. dar, wie er als Kurfürst 1696 in der Gegend von Fürstenwalde einen Sechsundsechzig-Ender erlegt. Sein praktischer Nachfolger soll das Geweih dieses gewaltigen, 5 Centner 35 Pfund wiegenden Tieres gegen einige “lange Kerle” an den Kurfürsten von Sachsen vertauscht haben.

Der alte Fritz, der, ungleich seinem jagdlustigen Vater, dem Waidwerk durchaus anhold war, ließ im Jahre 1770 den Jägerhof zu Berlin, ein altes fürstliches Vorwerk in der Gegen der heutigen Reichsbank, räumen und das dort aufbewahrte Jagdzeug nach Schloß Grunewald schaffen. Zu diesem Zwecke wurde der große Jagdschuppen ausgebaut, bei welcher Gelegenheit auch der Knopf der Wetterfahne geöffnet und mit weiteren Nachrichten versehen wurde.”

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Die Fragen, die sich natürlich nun stellen lauten:

  1. Befinden sich diese Dokumente noch immer in der Kapsel?
  2. Ist bekannt um was für Dokumente es sich handel(te)?
  3. Wurden danach noch weitere Dokumente eingelegt?

Anläslich einer Schlossführung am 23.01.2013 konnte ich die Fragen leider nicht klären.

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Eine weitere Wetterfahne befindet sich auf dem Schloss selbst.

Sie trägt das Monogram von König Friedrich I. in Preußen. Zu der Fahne schreibt Börsch-Supahn 1981 auf Seite 8:

“…1706 scheinen die Bauarbeiten im wesentlichen zu einem Abschluss gekommen zu sein. Dieses Datum trägt die Wetterfahne auf dem Treppenturm.”

Wetterfahne auf dem Treppenturm des Schlosses

Bei dieser Gelegenheit, hier befindet sich scheinbar eine sehr schöne Handschriftüberlieferung von “Friderich Marggraf zu Brandenburg“.