SPANDAUER FINDLING GESUCHT – Wer kann Hinweise geben?
Herr Ulrich Deus-von Homeyer hat auf seiner interessanten Webseite www.pichelsdorf.info folgende Suchmeldung veröffentlicht:
Mir ist nicht bekannt, wo sich der Stein genau befunden hat. Ich vermute an einem Weg in der tiefen Schlucht zwischen dem Rackwitz-Anwesen und der Heerstraße. Ich habe mir das auch mal angeschaut. Denn ich vermute, dass noch der Backstein-Sockel vorhanden sein könnte. Leider konnte ich aber unter dem dichten Laub, Humus und unter den zum Teil dichten Bodenpflanzenbewuchs nichts finden. Auch in alten Landkarten konnte ich keinen Hinweis auf seinen ehemaligen Standort finden.
Historische Beschreibungen:
- 1880 Ernst Friedel:
Ich habe mich über den sogen. Altarstein niemals zuvor geäussert, denselben auch zuerst am Himmelfahrtstage, den 6. Mai 1880 besichtigt.
Der Pichelswerder enthält eine von Nord nach Süd streichende Längsmulde, oben mit leichtem Sand bedeckt, auf den strenger Lehm folgt; in diesem hat der Stein mit seiner plattesten Seite gesteckt und zwar auf der Westseite des östlichen Anberges der Mulde; von diesem Anberg hat man den Stein heruntergewälzt und am Fusse jenes auf einem Mauersteinsockel aufgestellt. Der Stein hat allerdings ein auffälliges Aeussere. Es ist ein erratischer Block mit einer deutlich erkennbaren Verwitterungsrinde; die von mir gesammelten Proben ergaben sich als ein grobkörniger Sandstein, hie und da so weich, dass er mit den Fingern zerbröckelt werden kann, an anderen Stellen, namentlich wo die Verwitterungsrinde unversehrt ist, so hart, dass er ohne abzusplittern unter dem. Stahl Funken sprüht. Der Stein ist aber gewaltsam verletzt und wie er jetzt steht, das obere Stück weggeschlagen, desgl. fehlen an der Vorderseite, vom Wege aus gesehen, Stücke. Die Rückseite ist auffällig plan und hier die Möglichkeit, dass Menschenhände nachgeholfen haben, umsoweniger ausgeschlossen, als die glatte, dem Gesicht und Gefühl leicht wahrnehmbare Verwitterungskruste hier fehlt. Der Stein bildet ungefähr ein rechteckiges Parallelopipedon, ca. 85 cm hoch, ca. 60 cm breit. Auffallend ist nun der Stein von wurmartigen Röhren oder Kanälen durchsetzt, die bis 30 cm und weiter von mir verfolgt sind und von Stricknadelweite bis zum Durchmesser von 5 cm variiren, im Allgemeinen kreisrund. Von Menschenhand können diese tiefen Löcher nicht gemacht sein, weil sie wurmartig gewunden sind und im Innern beträchtliche Winkel bilden, die man wohl mit dem Finger oder einer biegsamen Gerte austasten, nicht aber künstlich herstellen kann. An der Mündung sind einige grössere Kanäle hier und da anscheinend absichtlich von Menschenhand erweitert. Ob die Löcher auf Erosionserscheinungen oder bohrende Thiere (Würmer, Weichthiere) deuten, ist hier gleichgültig, auch unter dieser Voraussetzung muss der Stein, wo er freilag, den Menschen der Vorzeit ebensogut aufgefallen sein, wie er den heutigen Besuchern auffällt. Nun sind von Natur ausgehöhlte und durchlöcherte Blöcke von jeher Gegenstand besonderer Beachtung und selbst Verehrung gewesen, und so möglichenfalls auch dieser Block. Hierfür würde es sehr sprechen, wenn man unter und neben dem Block wirklich Knochen- und Kohlenreste entdeckt hätte. An Urnenscherben ist nichts gefunden, Herr Leo Alfieri, Bibliothekar des Vereins für die Geschichte Berlins, legte mir mehrere in der Grube, worin der Block lag, gefundene Steine vor, darunter ein Feuersteinprisma, das als von Menschenhand bearbeitet, passiren kann. – Vergl. noch Herrn Alfieri’s und meinen Bericht hierüber in V. f. A. Sitzung vom 22. Mai 1880.”
- 1927 Wolter, Sommer, Klotz, Seiten 144-145:
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