Oskar HEINROTH (1871-1945) und Heinrich STROHMEYER (1871-1955)

Der Absender Oskar Heinroth (* 1. März 1871 in Kastel; † 31. Mai 1945 in Berlin) war ein deutscher Zoologe.

Internationale wissenschaftliche Bedeutung erlangte er durch seine grundlegenden Arbeiten zur vergleichenden Verhaltensforschung in der Ornithologie. Er führte den Begriff Ethologie in seiner heute üblichen Bedeutung in die moderne Verhaltensbiologie ein. Von 1911 bis 1913 war er maßgeblich am Aufbau des Berliner Zoo-Aquariums beteiligt, dem er mehr als 30 Jahre lang als Leiter vorstand.

Hier ein Beleg aus dem Jahr 1923. Es handelt sich um die Einladung der Deutschen Ornithologischen Gesellschaft zu einer Sitzung am 01.10.1923, Absender: „Dr. Heinroth, Berlin W62, Auarium„. Leider nur mit Stempel und ohne seine Unterschrift.

Der Empänger ist: Herrn Oberreg.-Rat Dr. O. Strohmeyer in Berlin-Schöneberg, Hohenstaufenstraße 44. Dort kann ich ihn nicht ausfindig machen, dafür aber im Berliner Adressbuch 1923 (Namensverzeichnis, Straßenverzeichnis) folgende Person, von welcher ich vermutre, dass es die Selbige ist:

Heinrich Strohmeyer (* 1871; † 18.3.1955 Marburg/Lahn) war außerdem Forstmeister/Forstwissenschaftler. Nach ihm wurde ein Klettersteig benannt:

  • Strohmeyerpfad / Sentier des Roches.
    „Der Pfad wurde 1910 von einem Oberförster und Vorsitzenden des Club Vosgien namens Heinrich Strohmeyer (1871–1955)[1* mit Foto] aus Münster angelegt. Der Weg war die einzig gut gangbare Möglichkeit durch den Steilabsturz des Vogesenkamms nach Osten ins Vallée de Munster (Münstertal).“
  • Quelle 1* (Google-Übersetzung):
    „Albert Heinrich, Präsident des Club Vosgien de la Vallée de Munster, präsentiert Henri Strohmeyer (1871-1955), einen seiner illustren Vorgänger, Vater des Roches-Trails, dessen hundertjähriges Bestehen am Sonntag gefeiert wird. Im Alter von 3 Monaten, im Jahr 1871, kam der junge Henri oder Heinrich Strohmeyer ins Elsass, genauer gesagt in Saint-Amarin, wo sein Vater zum allgemeinen Waldwächter ernannt wurde. Seine Mutter starb 1876, als er 5 Jahre alt war. Von 1879 bis 1884 besuchte er Schulen in Thann und Haguenau, wohin sein Vater inzwischen versetzt worden war. Er setzte seine Studien in Straßburg und München fort und trat 1896 als Forstlehrling in die Fußstapfen seines Vaters. Er heiratete 1900 und wurde 1907 nach Münster berufen, wo zwei Söhne geboren wurden. … „

Zugabe: Fotografie von Trümmern auf dem Gelände der Heilbronner Straße 1 Ecke Hohenstaufenstraße 43, aufgenommen von Herwarth Staudt am 30. April 1953 im Auftrag des Baulenkungsamtes Schöneberg.

Frankiert ist die Karte mit Michel-Nummer 279 (15.000 Mark). Erworben über ebay am 02.08.2021 für insgesamt 3,49 €.

Schauspieler Albert Krämer

Das Berliner Adressbuch von 1923 enthält folgenden Eintrag:

Krämer, Albert, Schauspieler, Cahrlottenburg, Grolmannstraße 15 II….

Im Internet finde ich leider keinen Eintrag zu einem Albert Krämer, welcher in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts Schauspieler war. Die Grolmanstraße (15) hingegen lag auch damals schon in einem guten Wohnbezirk.

Lediglich in dem Film „Die Stimme aus dem Äther“ aus dem Jahr 1939 spielte in einer Nebenrolle auch ein Albert Krämer mit.

Dann gibt es noch einen Hinweis auf ein ehemaliges Kino:

Börsen-Lichtspiele: …1927 war Arthur Meyer im 170-Plätze-Kino und 1928 wurden Albert Krämer & Helmut Hucke die Kinobesitzer. Der häufige Inhaberwechsel steht wohl für wenig finanziellen Erfolg. Von letzteren werden 190 Plätze eingetragen, 1929/1930 ist Zimmermann als Inhaber eingetragen….

Ob dies der Schauspieler Albert krämer war ist mir nicht bekannt.

Jedenfalls schicke er den nachfolgenden Brief, frankiert mit

am 27. November 1923 von Berlin nach Dresden.

Der Empfänger war vermutlich (!) der Dresdener Kaufmann E. Arthur Naake, Mitinhaber der Firma „Schmoeller & Naake“, Rohbrodukthandlung:

Erworben bei ebay am 01.08.2021 für insgesamt 21,30 €.

Baumfällungen am Schlachtensee verstoßen gegen das Naturschutzgesetz

Umweltverbände kritisieren Fällpolitik der Berliner Forsten

Der NABU Berlin, der BUND Berlin und die Berliner Landesarbeitsgemeinschaft Naturschutz (BLN) kritisieren die jüngst erfolgten Baumfällungen während der Brutzeit als nicht hinnehmbar. Die Berliner Forsten haben am Schlachtensee etwa 100 Bäume gefällt, darunter viele alte Eichen. Grund war angeblich die Verkehrssicherungspflicht, doch hätte sich ein Großteil der Bäume trotz ihrer Schäden noch regenerieren können.

Die Fällpolitik der Berliner Forsten, die sich in diesem Vorgang ausdrückt, bereitet den Verbänden Sorge, da sie auf Dauer Berlins wertvolle Waldsubstanz gefährdet. Lebensräume für holzbewohnende lnsekten sowie Baumhöhlen und Spalten für Vögel und Fledermäuse, die von enormer Bedeutung für den Artenschutz sind, drohen verloren zu gehen. „Gerade alte Eichen sind erwiesenermaßen äußerst wertvolle Habitate, nicht nur für Vögel und andere Wirbeltiere, sondern auch für viele Insekten“, sagt Ansgar Poloczek vom NABU Berlin.

Zahllose Bäume betroffen

Da der Wald verstärkt an Trockenstress leidet, werden an immer mehr Bäumen Schäden sichtbar. Deshalb dringen die Verbände darauf, dass die Berliner Forsten eine Strategie entwickeln, wie mit solchen Bäumen umzugehen ist, zumal sich die Lage durch den Klimawandel weiter zuspitzen wird. „Keine Option ist es, in Panik Bäume zu fällen, die Trockenheitsschäden aufweisen“, sagt Manfred Krauß vom BUND Berlin, „dann müssten wahrscheinlich 80 Prozent der Bäume gefällt werden.“ Statt dessen ließen sich tote Äste und Kronenteile entlang von Straßen und Wegen mittels Seilzugangstechnik oder Hubsteiger entfernen. „Sollte nicht ausreichend Gerät oder Personal zur Verfügung stehen, müssen diese entweder geleast oder Aufträge an Fremdfirmen vergeben werden“, fordert Krauß.Die Verbände haben ihre Kritik und Forderungen in einem Schreiben an Senatorin Regine Günter und Staatssekretär Stefan Tidow der zuständigen Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz (SenUVK) formuliert. Diese müssen die ihnen unterstellten Berliner Forsten unbedingt von der bisherigen Praxis der Verkehrssicherung abbringen. „Wie aus der Forstverwaltung zu erfahren war, beträfe das sonst eine sechs- bis siebenstelligen Anzahl von Waldbäumen“, sagt Manfred Schubert, Geschäftsführer der BLN. „Gerade die Berliner Forsten müssen geltendes Recht, die Schutzgebietsausweisungen und den Artenschutz berücksichtigen“, mahnt Schubert.

Quelle: Nabu Berlin, Pressemitteilung vom 28.07.2021

Hugo Baruch & Cie.

Hugo Baruch & Cie. war eines der größten europäischen Spezialisten für Bühnen- und Festausstattungen, mit Hauptsitz in Berlin und Filialen in London und New York, sowie Königlicher Hoflieferant.

Die Unternehmensgeschichte ist recht ausführlich auf Wikipedia beschrieben. Der Firmengründer Hugo Baruch lebte von 1848 bis 1905.

Nach dem Tod des jüdischen Firmenchefs 1905 sollten die Kinder Richard, Bruno und Erwin Baruch die Firma gemeinsam weiterleiten.

Richard Baruch starb 1927. Zur selben Zeit kam der gigantische Betrieb „Hugo Baruch & Cie.“ in ernste wirtschaftliche Schwierigkeiten. Von der Wirtschaftskrise ebenso betroffen wie seine Kundschaft musste das unternehmen 1927 Konkurs anmelden.

Der jüngste Sohn Erwin führte, nach dem Tod seines Vaters, sowie nach dem Tod des Bruders Richard, das Unternehmen weiter. Alle Geschäftsoperationen wurden ab 1931 immer weniger. Die letzten Eintragungen im Berliner Handelsregistern waren 1927 und 1931. Die Verzeichnisse registrierten „Hugo Baruch & Cie.“ in der Kategorie Inneneinrichtung. Aufgrund der Nürnberger Gesetze und infolge antisemitischer Repressalien, nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933, wurden Juden zunehmend aus der deutschen Gesellschaft verdrängt. 1937 wurde das Geschäft von den Nazis liquidiert. Der Verbleib von Erwin Baruch ist unbekannt.

Der älteste Sohn von Hugo Baruch, Bruno Baruch, hatte 1919 das Unternehmen verlassen. Er war finanziell an Theatern und Banken beteiligt und besaß Spielklubs, welche er selber gerne besuchte. Auf Wunsch seiner Eltern hatte er die zur britischen Geldaristokratie gehörende Daisy Marguerite Tuchmann, geboren 1883 in London, geheiratet. Der Sohn aus dieser Ehe, nach dem Großvater Hugo benannt, gab sich später den Namen Jack Bilbo (1907–1967). Bruno Baruch emigrierte 1935 nach Spanien, wo sein Sohn Hugo bereits lebte, und tötete sich in Sitges. Brunos Frau, psychisch krank und zuletzt wohnhaft in Berlin in der Heil- und Pflegeanstalt Wuhlgarten und der Städtischen Heil- und Pflegeanstalt Herzberge, wurde deportiert im Juli 1940 und in der Tötungsanstalt Brandenburg an der Havel ermordet.

Dieser Geschäftsbrief lief per Einschreiben am 11. Januar 1922 von Berlin an den Rat der Stadt Leipzig.

Frankiert ist der Umschlag mit einer Briefmarke Germania 4 Mark, Michelnummer 153.

Gekauft über ebay am 23.07.2021 für insgesamt 6,60 €.

STAN

Relikte:

  • Links: Zahnarzt mit Bürste (HNr. 20209 von 1986 – 2000)
  • Rechts: Zahnputzschlumpf (HNr. 20064 von 1980 bis 1991, 1993 bis 2000 und 2004 bis 2006)
  • Dazu: STAN „THE BIC TIC“ MAN (FOSSIL von 2004)

Es fehlt leider: Schlumpf mit Zahn (HNr. 20820, seit 2020)

Falls STAN einmal Ruhe braucht, lebt er in einer wunderbaren, robotergerechten – und in einer im Zweifel biomäßig abbaubaren (Rost) – , Dose:

„Kapitänleutnant Lütjens“

Diese Ersteigerung bzw. diesen Sofortkauf musste ich erst einmal überschlafen, weil es für meine Verhältnisse doch recht teuer war: Insgesamt 80,98 €.

Aber es ist schon ein ungewöhnlicher Beleg.

Absender des am 08. September 1923 postalisch gelaufenen Wertbriefes ist das

Empfänger ist

Das ist niemand anderes als der spätere Admiral Günther Lütjens. Er war der Flottenchef des „Unternehmen Rheinübung“ – bei welcher am 24. Mai 1941 das Schlachtschiff „HMS Hood“ versenkt wurde. Lütjens ging dann am 27. Mai 1941 zusammen mit dem Schlachtschiff „Bismarck“ unter. Insgesamt überlebten von der 2.221 Mann starken Besatzung einschließlich Flottenstab und Prisenkommando den Untergang nur 115 Männer („HMS Dorsetshire“ rettete 86, die „HMS Maori“ 25 und die „Sachsenwald“ später 2 Männer), wobei die Zahlen je nach Quelle etwas schwanken. Gerettet wurde von der Dorsetshire auch der IV. Artillerieoffizier der Bismarck, Burkard Freiherr von Müllenheim-Rechberg, welcher die Geschehnisse aus seiner Sicht in seinem Buch „Schlachtschiff Bismarck: Ein Überlebender in seiner Zeit“ überliefert hat.

Mithin also eine der weltweit berühmtesten Seeschlachten.

Von daher „musste“ ich als Hobby-Philatelist diesen Beleg einfach ersteigern. Ich weiß auch gar nicht, ob der gewerbliche Verkäufer wusste, was er da anbietet. Einen Hinweis auf „Lütjens“ enthielt die Angebotsbeschreibung jedenfalls nicht, nur das Briefumschlagfoto mit den Briefmarken und eben den Empfängernamen, den ich mir einfach genauer angeschaut habe. Der ursprüngliche Sammelnde wusste es aber wohl, denn hinter dem Umschlag befindet sich ein s/w Foto von Lütjens. Nun ja.

Als der Brief am 08. September 1923 gelaufen ist, ist über Lütjens bei Wikipedia folgendes vermerkt:

1917 wurde er zum Kapitänleutnant ernannt. In die Reichsmarine übernommen, wurde er zusätzlich zu verschiedenen Marinestäben berufen.

Da für Lütjens in absehbarer Zeit kein Bordkommando in Frage kam, wurde er am 7. Juni 1921 in die Marineleitung berufen. Sein Vorgesetzter war Admiral Paul Behncke. Dort war Lütjens bis Ende September 1923 als Dezernent in der Flottenabteilung (A II) [Organisation und Bereitschaft der Seestreitkräfte] des Marinekommandoamts tätig. In dieser Stellung beschäftigte sich Lütjens mit strategischen und marinepolitischen Fragen. Dazu gehörte die Beobachtung und Analyse der Washingtoner Flottenkonferenz und ihrer Abrüstungsbestimmungen. Im Rahmen seiner strategischen Arbeit verfasste Lütjens einen längeren Aufsatz über die Entwicklung der Seemächte in den Jahren 1918 bis 1922. Seine Abhandlung erschien 1923 in der ersten Nachkriegsausgabe der Zeitschrift Nauticus. Im Oktober 1923 wurde er zum Chef der 3. Torpedoboots-Halbflottille in Wilhelmshaven ernannt, die er bis September 1925 kommandierte.

Frankiert ist der – leider leere – Umschlag mit Deutsches Reich Dienstmarken von 1923:

  • 37x Michel Nummer 80 (400 Mark) und
  • 8x Michel Nummer 90 (20Tausend Mark),
  • insgesamt Porto 174.800 Mark.

1923 Stiebitz & Köpchen – Bauvorhanden Württembergallee Ecke Preußenallee

Württembergallee Ecke Preußenallee in Berlin-Westend. Um welches Grundstück es sich genau handelt, sollte eigentlich einfach sein festzustellen. Ist es aber nicht. Aber das ist ja auch gar nicht so wichtig.

Die Karte wurde am 31. August 1923 verschickt. Über die Maurer- und Zimmermeisterfirma Stiebitz & Köpchen gibt es bei Wikipedia leider keinen Eintrag. Ihren Firmensitz hatte sie laut der Karte in Charlottenburg, Neue Kantstraße 2.

Ich vermute, dass die Firma seinerzeit lange fachlich gut im Geschäft war. Möglicherweise nicht nur mit Bauausführungs-, sondern auch mit Architekturleistungen. So sind in der Berliner Denkmaldatenbank einige Immobilien verzeichnet, an deren Erstellung die Firma mitgewirkt hat:

Es handelt sich hier vermutlich um eine Benachrichtingskarte betreffend des Bauverlaufs. Ich habe leider Schwierigkeiten die Handschrift zu lesen. Aber der Empfänger könnte „Herr Bernhard Kuklinski“ gewesen sein. Laut dem Berliner Adressbuch von 1922 und 1923 gab es damals einen

Bernard Kuklinski, Fassadenputzer, in Berlin NW5, Salzwedeler Straße 14 IV

In dem hier nicht beigefügten Text steht etwas von

kommen (?) am Montag, d. 3. Sept. 23 zu…. Es sollen zuerst die ? in Angriff genommen werden. Die erforderlichen ……. Estrich angefertigt. Hochahchtungsvoll….

Es zeigt, wie hinderlich es gewesen sein muss, wenn man noch kein Handy und Telefon hatte, sondern ein Bauvorhaben noch per Briefpost händeln musste. Und: Wie wichtig damals eine schnell und zuverlässig funktionierende Reichspost war, trotz Hyperinflation, denn nur kurze Zeit später kostete das Porto nicht mehr tausende, sondern Millionen Reichsmark.

Frankiert ist die Baukarte mit der Dauermarkenserie: Ziffern im querliegenden Oval (3x 4.000 Mark, Michel Nummer 255) und der Dauermarkenserie: Ziffern im Kreis (3x 1.000 Mark, Michel Nummer 273), zusammen Porto 15.000 Mark.

Erworben über ebay am 14. Juni 2021 für insgesamt 2,55€.

Pottenstein 1922 von FwW

Pottenstein in der Fränkische Schweiz ware war früher einmal unser Lieblingsurlaubsort. Die ersten Reisen dorthin erfolgten in den sechziger Jahren mit unseren Eltern. Erwähnenswert der damalige „Bayern Express„.

Haus Minderlein

Später dann in den achtziger und neunziger Jahren u.a. mit unserem R5. Dort wohnten wir immer im „Haus Minderlein – Hotel Garni“ von Hanna und Viktor Deinzer. Wobei „Garni“ nicht stimmte, Frühstück gab es schon, bei schönem Wetter sogar auf der Terrasse und Nachmittags boten die beiden zusammen mit ihrer Mitarbeiterin R. ein Tagescafe mit hervorragenden Kuchen. Beide sind mittlerweile leider verstorben. Minderlein war der Mädchenname von Frau Deinzer.

Unsere Zimmer dort hatten einen kleinen Balkon mit einem wunderbaren Blick zur Burg Pottenstein, welche auch schon damals am Abend beleuchtet wurde. Nachdem Fernreisen modern wurden, war Urlaub in der Fränkischen Schweiz damals fast schon ein Geheimtipp. Für uns vermutlich ein Glücksfall, diese Zwischenzeit zwischen dem Massen-Tourismus der Nachkriegszeit und dem heutigem „Erlebnisfelsen„, Parkautomaten und Tütenspender mit Schilderwald und dergleichen. Nur die 1931 eröffnete Teufelshöhle war damals zwar noch schön, aber nach fünfzig Jahren auch schon ziemlich „ausgelatscht“, wobei uns das Gerücht zugetragen wurde, dass der Höhlenbär gar nicht aus der Teufelshöhle stammt, sondern aus einer anderen Höhle der Umgebung. Aber, um keine Gerüchte in die Welt zu setzen, es hat keine Relevanz und ich verweise zum Thema (80) Höhlenbär(en) auf Wikipedia oder die entsprechende Fachliteratur.

In der Woche war in der Gegend damals relativ wenig los, aber jede Wanderung führte durch wunderschönste Natur und zu einem Gasthof mit leckerer und bezahlbarer Küche. Noch selbstgemacht und seehr viiel.

Das war also die Zeit, zu der man als Westberliner abends nach dem ersten Abendbrot, wir vornehmlich in den „Tucher-Stuben“ der Familie Treiber (heute „Pottensteiner Stuben„) oder dem „Forellenhof“ der Familie Malter, von der Telefonzelle an der Hauptstraße (am heutigen Scharfrichtermuseum) aus Zuhause in Berlin angerufen hat, damit die Familie wusste, dass man nicht nur gut angekommen, sondern insbesondere auch gut durch die Zone (also die DDR) gekommen ist.

Es waren immer wundervolle Urlaube, heute ermangelt es dort für uns leider an geeignete Unterkünfte sprich, es gibt dort einfach kein Ferienhaus welches unserer gewachsenen Vorstellungen entsprecht und wo auch unser Hund gerngesehen ist. Vielleicht liegt es auch daran, dass Pegnitz, Bamberg, Bayreuth und Nürnberg stark gewachsen und Tagesausflügler für die Fränkische Schweiz wirtschaftlich wichtiger geworden sind als Übernachtungsgäste. Pottenstein selbst ist auch gewachsen und nicht mehr das Zwischenzeit-Kleinod, welches wir früher so liebten. Jedoch, hätten wir ein geeignetes Ferienhaus, so würden wir auch heute dort noch hinfahren. Zuletzt waren wir 2019 für einen Tagesausflug dort.

Burg Pottenstein:

Hohe Warte:

Stadt Pottenstein:

Über ebay ist mir jetzt eine sehr schöne ungelaufene Postkarte aus dem Jahr 1922 in die Hände gefallen. Eine Handzeichnung! Und der eigentlich Grund, warum ich diese Zeilen hier schreibe:

Pottenstein September 1922. Standort ist der Platz vor dem Alten Rathaus, heute „Bürgerhaus„, mit Blick auf die Freiherr-von-Redwitz-Gasse (leicht zu verwechseln mit der viel häufiger auf Ansichtskarten abgebildeten Fischergasse). Zu sehen ist die Brücke über einen der zwei Arme der Püttlach mit Blick auf die St. Bartholomäus Kirche und die Burg.

Wer „FwW“ ist, weiß ich leider nicht. Bei „FvW“ würde mir die Familie „Freiherr von Wintzingerode“ einfallen, in dessen Eigentum sich die Burg Pottenstein seit 1918 befindet (1922: Wilhelm Clothar Freiherr von Wintzingerode?). Aber „FwW„?

Hier ebenfalls noch eine Ansichtskarte (leider ohne Datum) mit dem Motiv wie auf der Handzeichnung:

Und hier noch eine, mit der handschriftlichen Notiz: „26.03.1927“:

Hier die Ansicht von weiter weg. In der Mitte, mit den Türmchen, das ehemalige Rathaus.

Die Ansichtskarte ist am 07.08.1940, einem Mittwoch, von Pottenstein nach Ellefeld ins Vogtland gelaufen. Von „Günther + Rolf“ an ihre Eltern: „Wir halten es hier aus! Das Essen ist prima und auch das Wetter.“ Frankiert mit einer 6 Pfennig Hindenburg-Dauermarke, Michelnummer 484/516.

Es gibt noch ein weiteres Ansichtskartenmotiv wie auf dem Bild. Ich suche noch ein geeigntes Exemplar und stelle dies dann hier auch noch ein….

 

Ansonsten, hier noch eine Galerie über Pottenstein und die Fränkische Schweiz:

Fossil Sport 54

Aus meiner Sicht die beste Omega Speedmaster Hommage. Dezent, ausgewogen, unaufdringlich und dennoch einen eigenen Stil darstellend.

Sehr schön in dem „Customer reviews“ von Lindguini“ vom 16.12.2016 auf amazon für das Modell CH 3024 beschrieben, hier die automatische Google-Übersetzung:

Die bisher beste fossile „Speedmaster“ – sauber, klar und perfekt dimensioniert

Ich habe den klassischen Omega Speedmaster-Look immer gemocht. Es ist ein Design, das oft mit einigem Erfolg kopiert wird, aber die meisten Versuche sind fehlgeschlagen. Diese Fossil-Uhr macht die meisten Details genau richtig, ohne wie ein billiger Abschlag auszusehen. Dieser Sport 54 hat ein mattschwarzes Zifferblatt und gut sichtbare weiße Zeiger. Wie bei anderen Fossil-Uhren sind die Bauqualität und die Materialien für diesen Preis hervorragend. Das Quarzwerk ist ein in Japan hergestelltes Hattori-Seiko VD57B. Die Chrono-Funktion funktioniert gut, aber dieses Modell verwendet einen herkömmlichen Sekundenzeiger (immer in Bewegung) anstelle eines speziellen Chrono-Sekundenzeigers, der die äußeren Markierungen markiert, wenn Sie die Chrono-Funktion starten / stoppen. Die Unterzifferblätter erfüllen die Chronofunktion. Dies macht die Drehzahlmesser-Markierungen am Umfang der Lünette eher für Stil als für reine Funktion. Die Unterzifferblätter funktionieren jedoch wunderbar. Ein weiteres schönes Detail ist, dass der Sekundenzeiger und der Unterzifferblatt weiß mit einem schwarzen Drehpunkt lackiert sind, der die weißen Zeiger über dem Zifferblatt „schweben“ lässt. Dies ist eine der Berührungen, die die Uhr großartig aussehen lassen.

Das Design des Zifferblatts ist sauber und die Gehäusegröße (42 mm Durchmesser, 49 mm Lug-to-Lug) ist im Einklang mit klassischen Chronometeruhren gut proportioniert. Das Gehäuse hat ein gebürstetes, mattes Finish an den Seiten und an der Oberseite. Die schmale Kante der Lünette und der Gehäusebereich hinter den Befestigungspunkten des Riemens sind poliert. Die Krone verschraubt nicht, hat aber einen kräftigen Kronenschutz.

Meiner Meinung nach ist dieses Fossil-Modell eine besser aussehende, abgeschwächte Version des ähnlichen Fossil Decker Chrono, der sehr beliebt ist, aber geschäftigere Zifferblattmarkierungen, größere Zeiger und ein poliertes Gehäuse aufweist. Dieser Sport 54 wird mit einem sehr bequemen Silikonkautschukarmband geliefert, würde aber auch auf einem Barton-Lederband gut aussehen. Ein weiteres nettes Feature ist, dass Fossil-Armbänder mit einfach zu bedienenden Federstiften geliefert werden, die mit den Fingern gelöst werden können (schieben Sie einen kleinen Stifthebel), anstatt ein Federstiftwerkzeug verwenden zu müssen, das eine Uhr zerkratzen kann, wenn Sie es sind nicht vorsichtig.

Insgesamt ist dies eine großartig aussehende Uhr mit geschmackvollen Designmerkmalen in einem gut proportionierten Gehäuse. An diesem Design ist nichts übertrieben. Es ist die bisher beste fossile „Speedmaster“.

Der Serienname „Sport 54“ erschließt sich mir nicht. PS: Die (Jahres-)Zahl „54“ ist ein umfassender Webebegriff von Fossil.

Mit der Speedmaster hat die Zahl offensichtlich jedoch nichts zu tun, denn die gibt es erst seit 1957. Wobei bei dieser Serie mir die „Silver Snoopy“ (D-OMEGA) von 2020 am besten gefällt.

Möglich auch, dass diese Serie (auch) von der OMEGA Seamaster 120 inspiriert wurde, was Slim724 hier aufgefallen ist.

Möglicherweise liegt hier aber auch gar keine Hommage vor, sondern einfach nur eine Serie, welche sich zum Teil eben auch an andere Uhren anlehnt bzw. anlehnen lässt. So fehlt bei der oben beschriebenen schwarzen CH3024 zum Beispiel der Doppelpunkt bei 12Uhr, der Pfeilsekundenzeiger und von der Seite ist die Uhr flach und hat nicht die angewinkelte Gestaltung (0:59), bei welcher mir immer Raumschiff Orion einfällt und wie sie dies auch die sehr schönen chinesischen Hommagen von Bliger oder Corgeut haben. Aber hier wäre bei einem Wunsch nach einer optisch möglichst identischen Hommage mein Favorit eigentlich ein Exemplar von Alpha (Vergleich).

Nun ja, hier einige der zahlreichen Fossil-Sport-54-Variationen:

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