In den Vereinigten Staaten von Amerika hat die Subprime-Krise bekanntlich zu einem Zusammenbruch des Immobilienmarktes geführt und bei den dortigen Zwangsversteigerungen sind die Schnäppchenjäger unterwegs. 2.500 Dollar für ein Einfamilienhaus hieß es neulich in einem Filmbericht, es war zwar nur ein Holzhaus in einem eher unansehnlichen Vorort, aber egal, auf das Prinzip kommt es ja an.
Da stellt sich natürlich die Frage, ob denn nun nicht auch mal die Deutschen in Amerika investieren sollen?
Aber natürlich! Aber nur, wer etwas von Immobilien versteht, und von dem Land, und von den Menschen, und natürlich vom dem Wirtschafts- und dem Rechtssystem. Kurzum: Wer auf diesem Markt absolut kompetent agieren kann.
Aber wer kann das schon?
Ich habe beruflich in den vergangenen Monaten von mehreren ausländischen Investoren gehört, welche in Berlin groß investiert haben und nun feststellen mussten, dass die vermeintlichen Schnäppchen, im internationalen Maßstab angeblich spottbillig, eben doch keine Schnäppchen waren und sich die fest kalkulierten Kaufpreissteigerungen (mir sind Wunschfälle von 100 % bekannt) nicht eingestellt haben.
Und wenn man nach dem Warum fragt, dann findet sich die Antwort in der mangelnden Marktkompetenz. Wer nach Berlin kommt, vom Flughafen zu einer Immobilie fährt und dann vom Besichtigungstermin aus direkt zum Notar, dem ist halt nicht zu helfen. Denn Marktkenntnis setzt auch eine umfangreiche Ortskenntnis voraus. Früher einmal galt als das oberste Anlagekriterium: „Die Lage, die Lage und nochmals die Lage.“
Und heute?
Warum sollte es einem ortsundkundigen Investor aus Deutschland auf dem Immobilienmarkt der Vereinigten Staaten von Amerika anders gehen?
Wenn Ihnen also Mitglieder eines Anlagegremiums etwas von „Amerika“ vorschwärmen, dann fragen sie doch mal nach deren Kompetenz.
Und Ausblick:
Der Subprime-Tsunami erreicht die EU. Demnach dürfte es auch bald bei uns wieder „Schnäppchen“ geben.
Und wenn nicht? Schau’n wir mal, aber dann hat man vielleicht immerhin ein erstklassiges Risiko vermieden.