Aunus (Олонец – Olonez)

In meiner Kindheit fiel mir beim Sichten von zahlreichen „Briefmarkentüten“, welche aus Sammlerhand stammten, diese Marken buchstäblich in die Hände. Und als ich den Preis im Katalog las, ging mein Puls hoch. Denn so etwas findet man nicht alle Tage, der Normalsammler (schon gar nicht ein Kind) eigentlich sogar fast nie.

Die Marke (sowie vier weitere kleinere Werte) habe ich 1983 vom inzwischen verstorbenen Briefmarkensachverständigen Georg Bühler in Berlin prüfen lassen. Meine 10 M (Auflage nur 1.100 Stück mit Michel-Hinweis auf viele Fälschungen) war „echt und in feiner Erhaltung“. Katalogpreis damals für ein gestempeltes Exemplar: 3.400 DM!

Mit dem Wert ist das so eine Sache. Es gab einmal eine Zeit, da waren Briefmarken nicht nur als Hobby, sondern auch als Kapitalanlage „in“, aber diese Zeit ist schon lange vorbei. Die Preise für Briefmarken sind im Massengeschäft mittlerweile im Keller und für ein paar Euro bekommt man heutzutage geprüfte Marken und Briefe unterhalb ihrer früheren Prüfkosten. Ich weiß nicht, wie die Aunus-Marken heute im Michel gepreist sind, gehe aber davon aus, dass für relativ wenig Geld auch die Aunus-Marken für „Jedenmenschen“ kaufbar sind, wer sie denn unbedingt haben möchte. So habe ich in den vergangenen Jahren durchaus einige sehr schöne Aunus-Briefe gesehen, die über ebay angeboten und dann bezahlbar versteigert wurden, auch die 10 M (hier postfrisch für läppische 180 €)!

Der Hintergrund der Marken (Bezugnahme Wikipedia D und E):

Wikipedia: „Die finnische Expedition drang im April 1919 in zwei Hauptrichtungen weit in das Olonezgebiet vor, konnte aber die strategisch wichtigen Ziele an der Murmanbahn nicht erreichen.“

Olonez (russisch Олонец; olonetzisch und karelisch Anuksenlinnu oder Anus; finnisch Aunus; schwedisch Olonets) ist eine Kleinstadt mit 9056 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010) im äußersten Süden der zu Russland gehörenden Republik Karelien. Sie liegt am Zusammenfluss der Megrega und des Ladogasee-Zuflusses Olonka und ist Mittelpunkt eines fruchtbaren Agrardistriktes östlich des Ladogasees. Zudem ist sie das Verwaltungszentrum eines gleichnamigen Rajons.

Der Rajon Olonez (3988 km², 26.300 Einwohner) besteht zu 90 Prozent aus dichten Nadelwäldern und Sümpfen, die Forstwirtschaft ist daher der wichtigste Wirtschaftszweig. Die Gegend ist reich an verschiedenen Bodenschätzen wie Torf, Kies und Umbra. Auch Vieh- und Pelztierzucht sind wichtige Erwerbsquellen.

Mit der Unabhängigkeitserklärung Finnlands im Jahre 1917 kam Westkarelien unter finnische Oberhoheit, Ostkarelien mit Olonez blieb jedoch sowjetrussisch. Finnische Weißgardisten versuchten daraufhin, auch Ostkarelien seinem Territorium anzugliedern. Olonez war während der kurzzeitigen finnischen Besatzung im Jahre 1919 Schauplatz blutiger Kämpfe, letztendlich blieb der sogenannte Aunus-Feldzug Finnlands aber vergebens: Olonezfeldzug 1919.

Durch diesen Fund habe ich natürlich einen kleinen Bezug zu diesen Briefmarken.

Hier meine ursprünglichen und noch einige weitere Marken, aufgenommen mit einem Fotoapparat bei einfachem Tageslicht ohne Sonneneinstrahlung und Fokussierung auf „Aunus“:

 

 

 

Gemeinsam aktiv für den Artenschutz am Gebäude

Vögel und Fledermäuse haben es zunehmend schwer. Durch Sanierungen und Abrissarbeiten gehen immer wieder viele Brutstätten und Quartiere verloren, was häufig auch an der Unkenntnis über das Vorkommen der Arten liegt. Mit Hilfe eines Online-Formulars soll nun Abhilfe geschaffen werden. Hier kann man ab sofort Nester und Lebensstätten an Gebäuden eintragen und somit an das Umwelt- und Naturschutzamt Spandau melden.

Haussperlinge, Mauersegler, Schwalben und Fledermäuse bauen ihre Lebensstätte meist unbemerkt an Gebäuden – in Nischen, an Fassaden oder versteckt im Dachkasten. Bei Bauvorhaben, wie z.B. Sanierungsmaßnahmen, kann es dann problematisch werden: Durch Unkenntnis kommen immer wieder die Rückzugsräume zu Schaden oder der Zugang zum Nest oder Quartier wird beispielswiese durch Netze an Baugerüsten versperrt.

Dabei genießen, mit Ausnahme der Straßentaube, die an Gebäuden lebenden Fledermaus- und Vogelarten durch das Bundesnaturschutzgesetz einen besonderen Schutz. Alle Beeinträchtigungen der Tiere sind verboten und dies gilt während der Brut- und Aufzuchtzeit oder bei Winterquartieren in besonderem Maße. Aber auch Lebensstätten, die die Tiere wiederholt nutzen, sind sogar dann noch geschützt, wenn sie jahreszeitbedingt nicht anwesend sind.

Damit legt das Gesetz beispielsweise einen besonderen Fokus auf den Schutz von Fledermausquartieren, Schwalbennestern und Hohlräume von Mauersegler, Sperling und Co. Wer diese vermeintlich leeren Nester trotzdem zerstört, für den kann es im Zweifelsfall richtig teuer werden.

Um es nicht so weit kommen zu lassen, braucht das Umwelt- und Naturschutzamt Spandau neben seinem eigenen Engagement in Sachen Artenschutz aufgrund der vielfältigen Bauaktivitäten im Bezirk, auch ehrenamtliche wache Augen. Aufmerksame Bürgerinnen und Bürger können ab sofort Ihre Beobachtungen von Nestern und anderen Lebensstätten an Gebäuden unter

eintragen.

Möglichst vollständige Angaben zu Tierart, Adresse, Beobachtungsdatum oder auch Fotos helfen dabei.

Bei anstehenden Baumaßnahmen finden die Artenschützerinnen und Artenschützer des Umwelt- und Naturschutzamtes unter der hinterlegten Adresse dann im Idealfall früh- und rechtzeitig die passenden Hinweise, um bei Bedarf gemeinsam mit den Bauherrschaften die notwendigen Schutzmaßnahmen ergreifen zu können.

Quelle: Bezirksamt Spandau, Pressemitteilung vom 16.09.2021