25.03.1955 373 413 405 422 442

Ein Brief, dessen Muster häufiger bei ebay vorkommt und von welchem ich vermute, dass es sich um eine Sammlerpostsendung handelt: Ordentlich beschrieben, sauber beklebt und sauber abgestempelt und sauber geöffnet, dann natürlich, wie bei Sammlern beliebt, per Einschreiben verschickt. Sein Alter: Immerhin 62 Jahre. Ersteigert bei ebay am 10. September 2017 für insgesamt 2,84 €. Verkäufer ist Herr Edwin Hodel, ein Sammler historischer Postkarten aus Langwedel, womit allein schon darin diesem Brief eine kleine Besonderheit inne wohnt. Frankiert ist der Brief mit Deutsche Post der DDR, Briefmarkenjahrgang 1953 und 1954, Dauermarkenserie Fünfjahrplan, Michel-Nummer 373, 413, 405, 422 und 442.

Empfängerin ist Frau Dr. Lotte Hefter in Berlin-Ruhleben, Murellenweg 3, also in der Nähe meiner Heimat. Dies wecke dann auch meine Neugier.

In Bibliotheksarchiven gibt es zu diesem Namen zwei Einträge:

  1. Lotte Hefter-Noeldechen, „Kindergestalten im amerikanischen Roman„,
    Neue deutsche Forschungen, Verlag Junker und Dünnhaupt, Berlin 1936
  2. Ein Brief aus dem Jahr 1938 von einer Frau Charlotte Hefter an Gustav Frenssen, einem deutschen Schriftsteller des völkischen Nationalismus.

Ob es sich hier um die selben Lotte bzw. Charlotte Hefters, oder einfach nur um eine Namensgleichheit handelt, ist mir nicht bekannt.

Laut Berliner Adressbuch von 1957 war Frau Dr. Lotte Hefter von Beruf Dolmetscherin und dort auch unter der Adresse „Charlottenburg 9, Murellenweg 3“ vermerkt. Im zuletzt davor 1943 erschienenden Berliner Adressbuch habe ich sie nicht gefunden.

Das Telefonbuch von 1959 enthält den Eintrag: „Dr. phil. Charlotte Hefter“, Charlottenburg 9, Murellenweg 3, Telefon 943853.“ Und zwar mindestens bis zum Telefonbuch 1965 (Stand Dezember 1963).

Im Telefonbuch von 1966 (Stand Dezember 1965) ist sie nicht mehr eingetragen, dafür jetzt: Dipl.-Ing. Manfred Hefter, 1000 Berlin 19, Murellenweg 3, Telefon 3043853

„Lotte“ ist also die Abkürzung für „Charlotte“.

Absender des Briefes ist ein Herr oder Frau „Uterhardt“, aus Berlin-Weißensee, Lehderstraße 70. Möglicherweise handelte es sich bei dem Absender um Frau Margarete Uterhardt aus Weißensee, welche laut Berliner Zeitung (Wir gratulieren“) vom 21.04.1997 damals 91 Jahre alt wurde.

PS.

Ja, und das es sich tatsächlich um Sammlerpost handelte, ergab sich dann daraus, dass Herr Hodel noch eine Reihe weiterer derartiger Briefe bei ebay angeboten hat, darunter auch diesen (Absender: H. Uterhardt):

Sechs Jahre später, am 13. August 1961, wurde dann die Berliner Mauer gebaut. Dies war 1955 freilich noch nicht absehbar, dies geschah erst später, so am 15. Juni 1961 der Staatsratsvorsitzende der DDR, Walter Ulbricht:

„Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten.“

Die Frage, welche sich aus diesen Sammlerbriefen ergibt, lautet nun: „Was wurde eigentlich aus H. Uterhardt?“

 

Sozial-Schriftsteller an Reichskanzler

Bei diesem Erwerb ergab sich sogar mehr, als am Anfang gedacht. Der Brief ist – als Drucksache – an den Reichskanzler Dr. Joseph Wirth adressiert. Gelaufen ist er am 07. Januar 1922 mit einem sauberen Stempel „Zehlendorf – Wannseebahn“, frankiert mit Michel 159 und 163. Ersteigert habe ich ihn bei ebay am 29. August 2017 für insgesamt 7,90 €.

Dr. Wirth war vom 10. Mai 1921 bis zum 14. November 1922 Reichskanzler der Weimarer Republik, also nur sehr kurz. Heute setzt sich ein Stiftungsverein für sein Andenken ein:

HIER hat die Stiftung seine Zeit als Reichskanzler berschrieben. In die Zeit seiner Kanzlerschaft fällt am 24. Juni 1922 die Ermordung des Außenministers Walther Rathenau auf der Koeningsallee im Grunewald, unweit seines Wohnhauses, durch die nationalistische Terrorgruppe „Organisation Consul„.

An der Stelle des Attentates befindet sich heute (wieder) ein Gedenkstein. 2009 war ich als Traingslaufziel mit meinen Lauftreff Grunewald dort.

Der Absender des Briefes war bei dem Los nicht zu erkennen, erst nach Erhalt des Briefes sah ich dann, dass es sich um Hans Ostwald handelt. Der be.bra Verlag schreibt über Ostwald:

„Hans Ostwald zählt zu den bedeutenden populärwissenschaftlichen Kulturhistorikern Berlins und nahm sich in seinen Werken stets des Alltags und der Lebensumstände der niedrigen sozialen Schichten an. Zu seinen bekanntesten Werken zählen »Der Urberliner in Witz, Humor und Anekdote«, sein »Zille-Buch« und die 50-bändige Reihe »Großstadt-Dokumente«, die bis heute ein einzigartiges, wenn auch weitgehend in Vergessenheit geratenes Projekt zur Erforschung der Randgruppen der modernen Stadt ist.“

Leider hat der Brief keinen Inhalt mehr. Aber was kann er am 07. Januar als Drucksache, aber handschriftlich vermutlich von Ostwald beschriftet, wohl enthalten haben? Vielleicht einen Neujahrswunsch, oder eine Einladung zu einem Neujahrsempfang?

 

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Karlstraße, seit 08.04.1933 = Schrockstraße

 

Die Speed-Yacht

Beim Kauf von zwei Bildern aus der Sammlungsauflösung von Tony Zech, der MS Berlin und dem Eisbrecher Stettin, erhielt ich freundlicherweise noch ein drittes Bild gratis dazu: Die

SEABOURN LEGEND„.

Sie passt zwar nicht in meine Sammlung, aber zum „Ablegen in der Dunkelheit“ ist die Aufnahme doch zu schön. Hier ist sie also. Das Besondere an dem Schiff ist, dass es 1997 die Hauptrolle in dem Film Speed 2 – Cruise Control spielte. In weiteren Hauptrollen: Sandra Bullock, Jason Patric und Willem Dafoe.

Am Ende schrammt das Schiff in einer aufregenden Filmszene an der Bordwand des (fiktiven?) Tankers „EINDHOVEN LION“ entlang, um schließlich in eine Hafenanlage zu rasen und dort mit der Bugnase an die Glocke einer kleinen Kirche anzustupsen und so Halt zu finden.

Anzumerken ist noch, dass Annie Porter (Sandra Bullock) bedauerlicherweise nicht mehr ihren Bob aus Speed trägt, sondern eine Langhaarfrisur. Zum Trost dafür dies hier.

Heute fährt die „Seabourn Legend“ als „Star Legend“ bei der Reederei „Windstar Cruises„.

 

Senator an MdB: Neujahrsgrüße 1953

Ein Brief aus der Berliner Nachkriegszeit. Ersteigert für insgesamt 4,98 € (4,28 Pfund) von einem Händler aus Clydebank bei Glasgow in Großbritannien, was wieder einmal zeigt, welche Reisen Briefe manchmal nach ihrem eigentlichen Zweck noch nehmen. Jetzt ist er also wieder in Berlin.

Verschickt wurde der Brief am 30.12.1952 und er ist nicht nur an den Empfänger, sondern auch an dessen „Gemahlin“ adressiert.  Dies legt die Vermutung nahe, dass es sich um einen Brief mit guten Wünschen für das neue Jahr 1953 oder um eine Einladung zu einem Neujahrsempfang handelt. Der Absender gibt sein Amt als Senator und offenbar seine Privatanschrift am Marinesteig 36 in der bekannten Marinesiedlung an. Am anderen Ende der Straße, am Marinesteig 14, wohnte später von 1957-64 Willy Brandt. Der Brief wurde jedoch nicht in Schlachtensee, sondern in Charlottenburg abgestempelt und ich vermute, dass der TipTop mit Schreibmaschine aufgesetzte Brief vom Sekretariat des Senators geschrieben und auch aufgegeben wurde (muss aber auch nicht, der Senator für Sozialwesen hatte 1952 seinen Dienstsitz am Hohenzollerndamm 29 nahe des Fehrbelliner Platzes in Wilmersdorf). Der Empfänger wohnt nicht weit vom Absender entfernt, eigentlich nur um den Schlachtensee etwas weiter herum, also praktisch gleich um die Ecke.

Der Brief wurde mit einer 4-Pfennig-Marke aus der Serie Berlin Bauten, Michel-Nummer 43, frankiert. Auf der Marke ist das Rathaus Schöneberg abgebildet, in welchem damals das Berliner Abgeordnetenhaus tagte und der Regierende Bürgermeister seinen Sitz hatte, am 30.12.1952 war dies Ernst Reuter.

Karl Deibel: Glückwunsch zum 24. Geburtstag

Diese Postkarte habe ich am 18. Juli 2017 für insgesamt 4,00 € über ebay ersteigert. Also wieder einmal wenig Geld für ein kleines Zeitdokument. Gelaufen ist sie am 10. April 1922 und frankiert mit insgesamt 75 Pfennig. Deutschland befand sich zu diesem Zeitpunkt kurz vor dem Einsetzten der Hyperinflation. Abgeschickt wurde sie in Charlottenburg.

Es ist eine ungewöhnliche Glückwunschkarte zum 24. Geburtstag und auch hier konnte ich etwas herausfinden:

Herr Karl Deibel war ein politischer Widerstandskämpfer gegen die NS-Diktatur, indem er unter anderem in der Großbeerenstraße 92 in den Jahren 1943 und 1944 mindestens zehn jüdische Mitbürger vor den Verfolgungen durch das NS-Regime versteckte. Er wurde am 11. April 1897 geboren und verstarb am 01. Mai 1981.

Die Karte wurde am 10. April 1922 verschickt.

  • Glückwunschgeber ist ein Herr „Hans Kolldewuppdich“, wobei dies als Wertschätzungsaxiom für „Hans Kollde“ (oder „Hans Kallde“) und „wuppdich“ stehen könnte, also „Hans drückt Dich“ oder „Hans knuddelt Dich“ oder ähnliches.
  • Über die Namen „Hans Ko(a)llde“ konnte  konnte ich nichts herausfinden.
  • Karolus dürfte für eine Bezugname auf den Vornamen „Karl“ darstellen.
  • Offen ist, was „Bundesgenosse“ bedeutet?
  • Berliner Adressbuch 1922:
    – Karl Deibel – kein Eintrag gefunden
    – Hans Kollde/Kallde – kein Eintrag gefunden
    – Lützowstraße 105:
    Ostermann & Co. Import – Export
    und Sachsawerke Ostermann & Co.

Und mit „Sachsawerke Ostermann & Co“ damit bietet Goggle ein sehr gutes Suchergebnis:

Die Firma Sachsawerke Ostermann & Co. produzierte Maschinen für die Holz-,Leder- und Textilbearbeitung. Es handelte sich um den väterlichen Betrieb von Karl Deibel. Eine ausführliche Abhandlung über Karl Deibel findet sich in dem Buch

So auf den Seiten ab 303 („Das Versteck „Großbeerenstraße 92„. Karl Deibel, Emma Trostler und andere“) und 305 ff. (Helfer: Karl Wilhelm Deibel“). Ansonsten ist er im Personenregister auf zahlreichen Seiten aufgeführt.

Ich belasse es an dieser Stelle damit, denn die Karte konnte ich zuordnen.

Bleibt nur noch die Frage offen, wer der Absender der Karte „Hans Kalldewuppdich“ ist?

 

Weiterführend:

 

Weiterführend, 10.12.2021:

Herr Ralph Boehm, Vorsitzender des Förderverein Heimatmusem Bad Sachsa e.V. konnte dankenswerterweise wie folgt weiterhelfen:

Sehr geehrter Herr Gerber, auf der Suche nach den Familien Deibel und Ostermann bin ich auf Ihre Beschreibung des EBAY-Fundes vom 1. August 2017 gestoßen.

  • Der dort genannte Karl Deibel ist der Sohn von Louis Deibel und Elisabeth geb. Fleckinger.
  • Die Firma „Sachsawerke – Ostermann & Co“ war in Bad Sachsa ansässig.
  • Der Herr „Hans Kollde…“ – wird sein Hans Koldewey (geb 29.7. oder 30.7.1895 in Bad Sachsa , gest. 1969)
  • Der „Bundesgenosse“ wird sich auf die Verbindung ehemaliger Schüler des hiesigen Gymnasiums Pädagogium beziehen (Dafür spricht auch der lateinische KAROLUS XXIV).

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1938: Deutscher Verband für entschiedenes Christentum

Dieser Brief machte mich neugierig, und so habe ich ihn bei ebay für insgesamt 2,90 € ersteigert, also wieder einmal wenig Geld für ein klitzekleines Zeitdokument.

  • Absender ist: Gustav Otto – Bundeswart des Deutschen Verbandes für entschiedenes Christentum – Berlin Charlottenburg 5 – Spandauer Straße 17.
  • Empfänger ist: Inspektor J. Bartsch – Füll 62 III – Nürnberg.
  • Gelaufen ist der Brief am 14. Oktober 1938

Zunächst einmal: Die Spandauer Straße ist heute der Spandauer Damm 54. Vor dem Haus befinden sich seit 2009/10 drei Stolpersteine.

Die Gemeinschaft für entschiedenes Christentum wurde 1881 in den USA ins Leben gerufen. Es gibt sie noch heute.

 

Moderne trifft auf Moderne

Diese Karte gefiel mir sofort. Zum einen eine New Yorker Hochhaus und zum anderen die „alt“-wirkenden Briefmarken direkt daneben. Vielleicht von einem Sammler geschrieben und da die Karte nur einen Empfänger und keinen Absender – ja nicht einmal einen Gruß – enthält, hat die Karte vielleicht sogar der Empfänger an sich selbst geschickt? Vielleicht von einer Urlaubsreise?

Dann hat die Karte noch einen Stempelaufdruck:

F. E. Knoke – 395 Prospect Ave. – Brooklyn (N.Y.) USA.

Zunächst hatte ich dies für einen Werbeaufdruck gehalten. Aber da die Karte auch den Stempelaufdruck „Marke umseitig“ und „Stamps over“ hat, kann es vielleicht auch sein, dass es sich bei der Firma Knoke um einen Briefmarkenversand handelt? Dies würde Sinn machen, da die beiden Briefmarken  1 1/2c Washington (#706) 1932 erschienen sind. Demnach würde es sich also evtl. um ein Briefmarkenabonnement mittels echt gelaufenen Postkarten handeln.

Nun, abgebildet ist das Woolworth-Building. Es wurde 1913 eröffnet. Ausführender Architekt war Cass Gilbert, der auch das New York Life Insurance Building und das Thurgood Marshall United States Courthouse in New York City erbaute. Das Woolworth-Bulding war über 15 Jahre lang das höchste Gebäude der Welt und gilt als prägend für den New Yorker Hochhausstil der 1920er Jahre.

Und wo ging die am 27. April 1932 abgeschickte Karte hin: Nach Berlin-Spandau, in den Tannenweg 10. Der Tannenweg ist Bestandteil der Waldsiedlung Hakenfelde, einer Gartenstadt, welche 1919 fertiggestellt wurde.

Das Woolworth-Building steht für eine neue Zeit, für Städte, welche mit imposanten Kathedralen wie nie zuvor in den Himmel wachsen. Die Waldsiedlung Hakenfelde hingegen steht ebenfalls für eine neue Zeit, nämlich für die Schaffung von attraktiven Wohnraum im Grünen für Arbeiter, welche bisher beengt in den Hinterhöfen der zu schnell wachsenden Stadt Berlin und Spandau wohnten.

Moderne trifft auf Moderne: Aber doch so unterschiedlich.

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Hans Dammann: Bildhauer und Reserveoffizier

Bei ebay am 05.06.2017 für insgesamt 5,19 € ersteigert.

Um diese Karte zuordnen zu können, habe ich einen Blick in das Berliner Adressbuch des Jahres 1922 geworfen:

Hans Dammann, Bildhauer, Grunewald, Schinkelstraße 2

Auszug aus Wikipedia:

Hans Dammann (* 16. Juni 1867 in Proskau, Landkreis Oppeln, Schlesien; † 15. Juni 1942 in Berlin) war ein deutscher Bildhauer.

Da Hans Dammann Reserveoffizier war, wurde er gleich zu Beginn des Ersten Weltkrieges eingezogen.

Laut der Karte war er seinerzeit Offizier des 3. Garde-Regiments zu Fuß. Als Teil der 1. Garde-Infanterie-Brigade machte das Regiment zu Beginn des Ersten Weltkriegs am 2. August 1914 mobil. Im Verbund mit der 1. Garde-Infanterie-Division nahm es am Vormarsch in das neutrale Belgien teil und kämpfte zunächst bei Namur. Das Regiment wurde ab dem 13. Dezember 1918 in Berlin demobilisiert und im Juni 1919 schließlich aufgelöst.

Hans Dammann schuf unter anderem zahlreiche Kriegerdenkmale. Eines davon war das am 06. Mai 1923 auf dem Truppenübungsplatz Döberitz eingeweihte Denkmal für die Gefallenen des 3. Garde-Regiments zu Fuß im I. Weltkrieg, genannt der „Löwe von Döberitz“. Von diesem Denkmal besteht heute nur noch ein Überrest. Herr Martin Conrath hat sich ausführlich mit den Denkmal beschäftigt und 2012 eine interessante Abhandlung veröffentlicht: Zur Geschichte der Döberitzer Heide Supplemente #12.

In der Schinkelstraße wohnte 1922 außerdem auch noch Bruno Damann.

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Trauriger Unfall der Berliner Luftfahrtgeschichte – PanAm westlich von Berlin abgestürzt – N317PA – Flugnummer 708

Diese Postkarte habe ich am 26.02.2017 für insgesamt 1,90 € bei ebay ersteigert. Die Postkarte lief am 17.02.1975 von Berlin nach Bellevue, Johannesburg in Südafrika. Frankiert ist sie mit einer erst drei Tage vorher erschienenen Briefmarke „Moby Dick“ (Michel Nummer 487).

Über die abgebildete Maschine, eine Boing 727, mit der Kennung N317PA (Jet Clipper De Soto) habe ich herausgefunden, dass sie leider am 15.11.1966 auf dem Flug von Frankfurt/Main nach Berlin-Tegel abgstürzt ist. Und zwar am „Champagner-Berg“ bei Seeburg (Spiegel 1966) oder am „Alter Mühlenberg“ in der heutigen Döberitzer Heide (Tagesspiegel 2011). Die genauen Koordinaten laut Untersuchungsbericht sind Breitengrad Nord 52°30’02“ und Längengrad Ost 13°02′ 28″ (Landkarte). Die Maschine hatte ihren Erstflug erst am 11.01.1966 absolviert und war nur mit Post beladen, die drei Piloten kamen bei dem Absturz ums Leben.

Als diese Postkarte verschickt wurde, gab es die abgeblidete Maschine also seit knapp zehn Jahren schon nicht mehr. Die PanAm ist inzwischen auch Geschichte. Das Unternehmen wurde insolvent und 1991 von Delta Air Lines übernommen. Zu einem Orion III Raumschiff kam es also nicht mehr.

Weiterführend:

Ernst Weiss an Resi Weiss

Ein Brief von Ernst Weiss aus Beetzendorf / Provinz Sachsen, an Resi Weiss nach Stecken in Böhmen. Monogrammaufdruck „E. W.“ auf der Rückseite und Zugstempel 972 und 963 vom 29.09.1923 und vom 30.09.1923 von Oebisfelde nach Salzwedel.

Leider wohl kein Brief von dem  Schriftsteller Ernst Weiss.

Wikipedia:Nach einem kurzen Aufenthalt in München ließ sich Weiß Anfang 1921 in Berlin nieder. Dort arbeitete er als freier Schriftsteller, u.a. als Mitarbeiter beim Berliner Börsen-Courier. In den Jahren 1926 bis 1931 lebte und wirkte Weiß in Berlin-Schöneberg. Am Haus Luitpoldstraße 34 erinnert daran eine Gedenktafel.

Allerdings spielen eine „Resi“ und eine „Rosi“, „17½ und 19 Jahre alt, die eine blond, die andere hellbraun“ in seiner „Erzählung in Anekdoten“: „Wer hat, dem wird gegeben“ (Erstdruck in »Das Wort« 2, Moskau 1937) eine Rolle.

Vielleicht also doch ein Brief des Schriftstellers, vielleicht an einem Urlaubsort aus der „Provinz“ geschrieben?

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Jedenfalls ist dies ein hübscher Briefumschlag auf der Zeit der Inflation in Deutschland.

Ersteigert bei ebay für insgesamt 7,30 €.

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