Abgeordnetenhaus: Woran scheitert die Unterschutzstellung Berliner Naturschutzgebiete?

Berliner Abgeordnetenhaus – Drucksache 19 / 12 420

  • Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Felix Reifschneider (FDP) vom 01.07.2022
  • Antwort der Senatsverwaltung Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz vom 11.07.2022

Zum Thema:

 

Auszug Tiefwerder Wiesen / Langes Luch und Dachsheide:

Frage 5:
Bis wann plant der Senat das LSG-24 Tiefwerder Wiesen als Naturschutzgebiet auszuweisen?
a. Welche Maßnahmen wurden wann bereits getroffen?
b. Welche Maßnahmen sind bis wann im Einzelnen geplant?

Antwort zu 1 bis 5, 7 und 8, 10 bis 12, 14:
In den vergangenen Jahren hatte die zwingend erforderliche rechtliche Sicherung der an die EU-Kommission gemeldeten Berliner Natura-2000-Gebiete zur Abwendung von Strafzahlungen infolge des Vertragsverletzungsverfahrens gegen die Bundesrepublik Deutschland oberste Priorität. Dies hatte zur Folge, dass Unterschutzstellungsverfahren für andere schützenswerte Flächen auf der Grundlage des Landschaftsprogramms / Artenschutzprogramms (LaPro) in der Fassung der Bekanntmachung vom 8. Juni 2016 (siehe Amtsblatt für Berlin Nr. 24, Seite 1314 ff) – siehe Anhang A: Liste der Berliner Schutzgebiete – zurück gestellt werden mussten. Das gilt u.a. für die in den Fragen 1 bis 5, 7 und 8, 10 bis 12 und 14 genannten Flächen.
Aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre ergibt sich, dass……
Dies führt dazu, dass hinsichtlich des Zeithorizontes für die Ausweisung der benannten Gebiete keine konkreten Angaben gemacht werden können. Die zeitliche Planung für Unterschutzstellungsverfahren ist dabei vor allem auch abhängig von den zur Verfügung
stehenden Personalkapazitäten (siehe hierzu auch die Antwort zu Frage 17).

Frage 6:
Bis wann plant der Senat die Erweiterung NSG-15 Langes Luch als Naturschutzgebiet auszuweisen?
a. Welche Maßnahmen wurden wann bereits getroffen?
b. Welche Maßnahmen sind bis wann im Einzelnen geplant?

Antwort zu 6:
Die Erweiterung des Naturschutzgebietes (NSG) 15 Langes Luch um die Dachsheide ist bereits erfolgt und festgesetzt in der Verordnung zum Schutz der Landschaft des Grunewaldes mit den darin liegenden Naturschutzgebieten in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf und Steglitz-Zehlendorf von Berlin (Grunewaldschutzverordnung – SchVO Gw) vom 20. Dezember 2017 (GVBl. S. 2).

 

Abgeordnetenhaus: Füchse und Fuchsjagd in Berlin

Berliner Abgeordnetenhaus – Drucksache 19 / 12 183

  • Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Tamara Lüdke (SPD) vom 13.06.2022
  • Antwort der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz vom 28.06.2022

Zum Thema:

 

Auszüge (!) aus den Antworten:

  • Wie viele Füchse leben in Berlin?
    Die konkrete Anzahl der in Berlin lebenden Füchse ist nicht bekannt,…
  • Welche Gründe gibt es für die Fuchsjagd in Berlin?
    Füchse unterliegen nach dem Bundesrecht dem Jagdrecht. Darauf stützend bedarf es keiner gesonderten Begründung für diese Jagdausübung.
  • Gibt es Belege dafür, dass die Bejagung von Füchsen in Berlin die Population dauerhaft reguliert bzw. dezimiert?
    In Bezug auf die Populationsregulierung kann keine Aussage getroffen werden.

 

SenV UMVK: „Jagdergebnisse – Daten und Fakten

Füchse dürfen wie folgt erschossen werden:
– Altfüchse: 1. November bis 31. Januar
– Jungfüchse: 1. Mai bis 31. Januar

Tötungen 2021/2022: 086
Tötungen 2020/2021: 121

 

Übersicht 1996 – 2021:

Fallwild: Als Fallwild wird im Gegensatz zum erlegten Wild alles an sonstigen Ursachen (meist durch Verkehrsunfälle) zu Tode gekommenes Wild bezeichnet.

Abgeordnetenhaus: Jagd in Berlin

Berliner Abgeordnetenhaus, Drucksache 19/12184

  • Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Tamara Lüdke (SPD) vom 13.06.2022
  • Antwort der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz vom 24.06.2022

 

Zum Thema:

 

Im Verwaltungsjagdbezirk Grunewald beträgt die Anzahl der Gesellschaftsjagden in der betroffenen Zeitspanne [„in den vergangenen drei Jagdjahren (einschließlich dem aktuellen Jagdjahr 21/22)“] sowie im aktuellen Jagdjahr ebenfalls zwischen zwei und drei. An diesen Jagden nehmen insgesamt 120-130 Jägerinnen und Jäger teil. Dabei werden 50-70
Wildschweine und 10-30 Rehe erlegt. Zudem werden jährlich bis zu 20 Gruppenansitze mit fünf bis sieben Jägerinnen und Jägern durchgeführt und dabei insgesamt etwa 30-40 Wildschweine erlegt.

Abgeordnetenhaus: Waschbären

Berliner Abgeordnetenhaus, Drucksache 19 / 12 113

  • Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Katrin Seidel (LINKE) vom 08.06.2022
  • Antwort der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz vom 21.06.2022

Zum Thema:

Besonders problematisch wird es gesehen, wenn Waschbären in hohen Dichten auftreten. Auch in Berlin stellt der Waschbär lokal eine Bedrohung für geschützte Arten, insbesondere Amphibien dar. Für den Rückgang der Amphibien-Populationen in den letzten Jahrzehnten ist er jedoch nicht verantwortlich.

Brief für 85 Milliarden Reichsmark an die Gebrüder Märklin

Dieser schicke Brief lief am 03. Dezember 1923 von Frankfurt/Main nach Göppingen.

Empfänger ist das Unternehmen Gebrüder Märklin, welches insbesondere für seine Spielzeugeisenbahnen weltberühmt ist.

Absender ist das Spielwarengeschäft „N. Th. Schermes, Nürnberger Spielwarenhaus, Bieber-Gasse 6, Frankfurt am Main“.

Frankiert mit: 1x 5 Milliarden (Michel-Nr. 327B/Durchstich), 2x 10 Milliarden (Michel-Nr. 335A), 3x 20 Milliarden (Michel-Nr. 329A), zusammen 85 Milliarden Reichsmark.

Ersteigert am 19. Juni 2022 für ingsesamt 7,50 €.

 

Kundo „Space timer“ von Kurt M. Treag aus dem Jahr 1986

Es war in der deutschen Wanduhrenindustrie anscheinend nicht üblich, die Uhren-Designer in der Kundenwerbung zu uti­li­sie­ren. Dadurch blieben die Designer in der breiten Öffentlichkeit unbekannt und das Wissen um sie der Fachwelt vorbehalten.

Einer dieser Designer ist Kurt M. Treag (1933-2012), über den es selbst heute nicht einmal einen Eintrag bei Wikipedia gibt, so dass Interessierte auf Fachveröffentlichungen angewiesen sind:

Treag hat unter anderem um 1970 die AEG Tischuhr BUT (Zum Sterben schön?) und um 1972 den Kienzle Wecker „portable“ entworfen (den ich in meiner Jugendzeit in der Farbe Orange übrigens auch hatte).

Aber auch 1985 die erste Funkwanduhr für den Endverbraucher:

Wikipedia – Funkuhr – Geschichte:

1986 wurde von Telefunken (→ Atmel) die erste Integrierte Schaltung U2775B vorgestellt. Auf Basis dieses ICs war es erstmals möglich, preiswerte Funkuhren für den Massenmarkt zu bauen. Die ersten Anbieter waren Kundo in St. Georgen im Schwarzwald und Junghans. Ein Armbanduhren-fähiges IC kam 1990 auf den Markt, welches von Junghans in die erste Funkarmbanduhr der Welt, die MEGA 1, eingebaut wurde.

Bei Junghans waren das diese Modelle:

Hier nun das Modell „Space timer“ von Kundo:

Dieses Modell hat ein technisch erscheinendes weißes oder schwarzes Ziffernblatt.

Auf den Namen „Space timer“ (also in etwa „RAUMzeit-Uhr“) muss man erst einmal kommen. Passt aber, als Ausdruck einer neuer Zeiterfassung – nämlich der Funkzeit, die durch regelmäßige Abgleiche dauerhaft eine noch genauere Zeitangabe ermöglicht als Quarzuhren ohne Funkunterstützung, die ihrerseits ab ca. 1970 die mechanischen Werke, was die dauerhafte Uhrzeitgenauigkeit betrifft, abgelöst hatten.

Funkwellen, die fortwährend den Raum füllen und dabei die Zeit transportieren. Zeit, die sich somit immer im Raum befindet und diesen ausfüllt. Und ein Gerät, hier also eine Uhr, welches diese Zeit messen kann.

  • RAUM ZeitSpace timeSpace timer

Genial!

Space Age“ könnte man vielleicht auch assoziieren, aber ich denke, dass dies nicht zutrifft. Denn „die digital kodierte Zeitübertragung für Funkuhren wurde 1967 von Wolfgang Hilberg, tätig bei der Firma Telefunken, zum Patent angemeldet“ und resultiert m.W. nicht aus der Entwicklung der Raumfahrttechnik, wie etwa der „Space Pen„.

Ich habe ein Modell mit einem eher verspieltem kupferfarbenem Ziffernblatt und einem nußbaum(farbenem) Holzrahmen (welcher bei bestimmten Lichtverhältnissen durch die Verglasung jedoch dunkelbraun bis schwarz wirkt). Wobei ich nicht weiß, ob dieses Ziffernblattdesign auch bereits 1986 oder erst später angeboten wurde. Verkauft wurde diese Uhr von der 1980 gegründeten früheren Berliner Ladenhandelskette „Electronic von A-Z„.

Die KUNDO-STAIGER GmbH wurde 2001 aufgelöst. Das Unternehmen entstand 1992 aus der Fusion der beiden seinerzeit in St. Georgen ansässigen Unternehmen KUNDO und Gebrüder STAIGER. Lesenswert Wikipedia: Uhrenproduktion im Schwarzwald.

 

Land Berlin: Mehr Tierschutz für freilebende Katzen: Um unkontrollierte Vermehrung einzudämmen, müssen auch Hauskatzen mit freiem Auslauf künftig kastriert sein – oder drinnen bleiben

Die vom Berliner Senat bereits im vorigen Jahr beschlossene Verordnung über den Schutz freilebender Katzen im Stadtgebiet Berlin (Katzenschutzverordnung Berlin – KatSchutzV, vgl. Pressemitteilung vom 19.05.2021) tritt am 8. Juni 2022 in Kraft (mit Wirkung zum 9. Juni). Ziel ist ein verbesserter Tierschutz für freilebende Katzen.

In Berlin gibt es eine hohe Zahl freilebender, fortpflanzungsfähiger Katzen, die teils in Kolonien zusammenleben. Diese Tiere – sogenannte Streuner – sind durch Nahrungsknappheit, Revierkämpfe, Krankheiten und Verletzungen erheblichen Leiden ausgesetzt, was mit den Zielen des Tierschutzes nicht in Einklang zu bringen ist. Daher soll die neue Katzenschutzverordnung dazu beitragen, die Anzahl freilebender, fortpflanzungsfähiger Katzen durch die Eindämmung ihrer unkontrollierten Vermehrung deutlich zu reduzieren und auf diese Weise ihren Leidensdruck insgesamt zu mindern.

Markus Kamrad, der für Tierschutz zuständige Staatssekretär für Verbraucherschutz:

„Die Katzenschutzverordnung ist ein wichtiger Schritt für den Tierschutz in Berlin. Viele Menschen, die sich dem Wohl der Tiere verpflichtet fühlen, haben sich dafür eingesetzt.“

Die neue Verordnung hat auch Folgen für sogenannte Hauskatzen, die in Obhut von Menschen leben: Weil fortpflanzungsfähige Hauskatzen mit freiem Auslauf in erheblichem Maß zur Erhöhung der Population freilebender Katzen beitragen, sieht die Verordnung vor, dass Berliner Tierhalter*innen ihren fortpflanzungsfähigen Katzen im gesamten Stadtgebiet keinen unkontrollierten, freien Auslauf mehr gewähren dürfen. Nur noch kastrierte und durch einen Chip (Transponder) gekennzeichnete Tiere dürfen künftig freien Auslauf erhalten – und sie müssen zudem bei einer anerkannten Registerstelle (Tasso, Findefix, IFTA) registriert werden: Die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz stellt auf ihrer Internetseite eine Linkliste der anerkannten Registerstellen sowie weitere Antworten auf häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Verfügung (Link: siehe unten).

Ähnliche Katzenschutzverordnungen gibt es bereits in anderen Bundesländern (etwa in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen). Der Bundesgesetzgeber hat im Tierschutzgesetz die Landesregierungen ermächtigt, den unkontrollierten freien Auslauf fortpflanzungsfähiger Katzen durch Rechtsverordnungen zu beschränken oder zu verbieten. Die Kennzeichnung und Registrierung dient dabei dem Vollzug der Verordnung: Nur so ist beispielsweise feststellbar, ob eine Katze bereits kastriert wurde beziehungsweise wer die Halterin oder der Halter ist. Auch die Rückführung einer aufgefundenen entlaufenen Katze wird auf diese Weise erleichtert.

Die neuen Bestimmungen gelten ab dem 9. Juni 2022. Hauskatzenbesitzerinnen und -besitzer sind daher aufgerufen, sofern sie fortpflanzungsfähige Tiere mit freiem Auslauf halten, ihre Katzen kastrieren, chippen und registrieren zu lassen, um den Tierschutz für freilebende Katzen zu stärken.
Wer seine Katze nur in Wohnung oder Haus hält bzw. nur einen kontrollierten Auslauf (etwa an der Leine oder in einem umzäunten Bereich) zulässt, braucht nichts weiter zu unternehmen.

Wer seine noch nicht registrierte Katze vermisst, kann sich an das Fundbüro für verlorengegangene Haustiere, die Tiersammelstelle Berlin, wenden: unter 030/76 888-200 oder -201 bzw. unter tiersammelstelle@tierschutz-berlin.de. Die zuständigen Bezirksbehörden dürfen laut Verordnung zwar ein aufgefundenes, nicht registriertes Tier auf Kosten des Halters oder der Halterin kastrieren lassen, aber erst nach fünf Tagen und nach einer Abfrage bei der Tiersammelstelle.

Mehr zur Berliner Katzenschutzverordnung

Quelle: Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz, Pressemitteilung vom 02.06.2022

Reinhold Weiss – Wanduhr Modell 5W1 – Junghans Modell 368-6640 und 368-6641

Hier eine vom Designer Reinhold Weiss entworfene Wanduhr, „Model 5W1″.

Diese Uhr gbt es in den Farben schwarz und weiß ohne Logo mit dem rückseitigen Aufdruck „REINHOLD WEISS DESIGN / CHICAGO“ und ohne diesen rückseitigen Aufdruck mit Ziffernblatt-Logo von Junghans.

Junghans verkaufte diese Uhr von 1991 bis 1993 unter der Katalognummer 368-6640 (schwarz) und 368-6441 (weiß) für damals 59,00 DM.

Sie ist aus ABS, verglast und hat einen Durchmesser von 23 cm. Verbaut ist ein (leider laut tickendes) Quartz-Werk Junghans W738 bzw. W737. Bei der Verglasung handelt es sich meiner Ansicht nach jedoch nur um Plastik. Mit einem geeigneten Werkzeug kann die Verglasung herausgelöst werden, jedoch ist Vorsicht geboten, da die Gefahr des Bruchs oder Verkratzung besteht. Ich hatte es getan, um den ungenau laufenden Stundenzeiger neu zu justieren.

Reinhold Weiss ist ein ehemaliger BRAUN-Designer. 1967 zog er nach Chicago.

Nach seiner Tätigkeit bei Braun war Weiss vier Jahre lang als Executive Designer und Vizepräsident von Unimark International tätig und arbeitete vom Hauptsitz des Unternehmens in Chicago aus. 1971 gründete Weiss seine eigene Designberatung Reinhold Weiss Design Incorporated, ebenfalls mit Sitz in Chicago, die er bis 2006 als Präsident leitete (Quelle].

Auf einer Verkaufsplattform wurde die Uhr einmal von einem mir unbekannten Verkäufer wie folgt feilgeboten bzw. beschrieben:

Die Wanduhr, die es eigentlich gar nicht gibt!

Diese Wanduhr ist eine absolute Rarität! 1985 von Reinhold Weiss (früherer Designer bei BRAUN) für die Firma DIEHL entworfen, wurde das Projekt gestoppt und kam zu JUNGHANS, wo eine Nullserie produziert wurde, (die meisten Uhren ohne JUNGHANS Markung). Danach wurde das Projekt eingestellt und der Kontakt zu R. Weiss abgebrochen. Eine Wanduhr dieses Typs ist schon sehr selten. Eine Uhr mit dem Firmenlogo ist ungefähr so selten wir eine Marienerscheinung.

Was die Seltenheit mit Logo betrifft, so ist anzumerken, dass die Uhr von Junghans 3 Jahre lang über Katalog angeboten wurde. Allerdings ist das jetzt – 2022 – inzwischen auch fast 30 Jahre her.

Von daher mag die Einschätzung als „absolute Rarität“ zutreffen, wobei die Besonderheit dieser Uhr sicher nicht nur in dem modernen und zeitlosen Design selbst liegt, sondern auch, dass sie einem herausragenden Produktdesigner der Nachkriegszeit zugeordnet werden kann.

Ich habe auch schon gelesen, dass es sich bei dieser Uhr um eine BRAUN-Uhr handeln soll. Dies ist m.W. aber falsch. Allerdings kommt bei dieser Uhr eine bestimmbare Designersprache zum Ausdruck, so dass es eigentlich egal ist, was für ein Logo auf der Uhr klebt, wie das Fake-Bild rechts veranschaulicht.

Aber wenn das Bild echt wäre, so würde wohl niemand Zweifel haben, dass die Uhr auch von der Marke BRAUN stammen könnte. Von daher stimmt schon die obige Verkaufsbeschreibung: „Die Wanduhr, die es eigentlich gar nicht gibt!

Oder anders herum: Junghans hatte hier damals eine echte BRAUN-Uhr im Angebot. 😉

 

 

Hier die „echten“ Bilder der Uhr:

 

 

1923 Ulrich Blum an Dr. Hans Techel

Hans-Heinrich Ludwig Friedrich Techel (* 12. Februar 1870 in Neukloster; † 22. Februar 1944) war ein deutscher Schiffbauingenieur und U-Boot-Konstrukteur.

Der nachfolgende Brief lief am 07. Dezember 1923 von Herongen im Kreis Geldern zu Dr. Hans Techel nach Kiel, obwohl als Absender Ulrich Blum mit einer Adresse in Den Haag angegeben ist.

Über den Zeitraum um 1923 ist über Hans Techel bei Wikipedia vermerkt:

Hans Techel war seit 1915 aktiv am Bau der niederländischen Leichten Kreuzer der Java-Klasse Sumatra und Java beteiligt, wobei die Fertigstellung der Sumatra (Stapellauf 1920) und Java (Stapellauf 1921) sich verzögerte, da die Alliierten nach Kriegsende Deutschland nicht erlaubten, Teile der bereits während des Krieges bestellten Waffen an die Niederlande zu liefern.

Nach Abschluss des Versailler Vertrags betreute Hans Techel in Japan (Kōbe) den Bau von U-Booten und anschließend in den Niederlanden die Fertigstellung der Kreuzer Sumatra und Java.

Im Jahr 1922 veröffentlichte er eine ausführliche Schrift über den Bau von Unterseebooten auf der Germaniawerft. Zuletzt war er technischer Direktor des holländischen U-Boot-Konstruktionsbüros Ingenieurskantoor voor Scheepsbouw [IvS] in Den Haag, hinter dem sich ein von der Reichswehr finanziertes Tarnunternehmen der Reichsmarine verbarg, das er von 1925 bis 1938 leitete. Unter seiner Leitung wurden in dieser Zeit mehr als 400 Entwürfe für U-Boote erstellt.

Kapitänleutnant Ulrich Blum (1892-1937) war der kaufmännische Direktor des IvS, weiterführendes bitte hier:

Nach einer anderen Quelle:

…Technischer Direktor wurde Dr. Techel, und die kaufmännische Leitung übernahm ein U-Boot-Mann, Korvettenkapitän a.D. Ulrich Blum…

Soweit zur allgemeinen historischen Einordnung dieses Briefes.

Frankiert ist der Brief mit 5x 2 Pfennig (Michelnummer 224) und 10x 4 Pfennig (Michelnummer 226).

Ersteigert bei ebay am 29. Mai 2022 für insgesamt 6,55 €.

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