CONSULADO GENERAL DE NICARAGUA – BERLINO –

Erworben am 25.09.2017 über ebay von einem Briefmarkenhändler für insgesamt 5,00 €. Frankiert mit: Michel Nummer 741 (Leipziger Frühjahrsmesse), Michel Nummer 725 und 721 (Danziger Dauer-Freimarkenserie mit Aufdruck)

Was mein Interesse an diesem Brief geweckt hat, war der Stempel des Nicaraguar’schen Konsulates. Aber ich habe den Verdacht, dass der Stempel mit dem Brief überhaupt nichts zu tun hat, sondern, dass er nur irgendwie in den Besitz des Absenders geriet und er dann zur verschmückenden Aufwertung des Sammlerbriefes genutzt wurde. Das es sich um einen Sammlerbrief handelt, ergibt sich aus der Briefmarkenbeklebung, die Einzelstempelung, den Zusatz „Einschreiben“ und den Stempel „Bitte sauber stempeln“.

Im Berliner Adressbuch von 1940 ist betreffend des Absenders eingetragen:

Friedrich Vollrath – Treuhänder und Briefmarkenverwertung – Kaiserdamm 5

Empfänger ist:

Herr Rechtsanwalt Ballach für Herrn Rechtsanwalt Tonn – Platz der SA 4 in Forst in der Lausitz.

Dieser Platz hieß früher „Lindenplatz„, dann, in der Zeit des Nationalsozialismus, „Platz der SA“, in der Zeit der DDR „Goetheplatz“ und heute wieder „Lindenplatz“.

Im Forster Adressbuch 1939 habe ich folgende Einträge gefunden:

Rechtsanwalt Paul Tonn war vermutlich der Sohn des gleichnamigen Lehrers Paul Tonn, Gründer und langjähriger 1. Vorsitzender des ,,Vereins heimattreuer Posener, Ost– und Westpreußen„, welcher am 02.09.1930 verstarb. Ein Nachruf befindet sich in der Wochenschrift Ostland vom 12.09.1930. Leitspruch der Wochenschrift: „Was wir verloren haben, darf nicht verloren sein!“.

Und Nicaragua?

Wikipedia hat für den Zeitraum, aus dem der Konsulatsstempel stammt, folgendes vermerkt:

1932/33 zogen die USA ihre Truppen ab, nachdem sie eine nicaraguanische Nationalgarde aufgestellt und ausgebildet hatten, deren Oberbefehl bei ihrem Vertrauten, Anastasio Somoza García lag. Diese Nationalgarde, für die formal eine (tatsächlich inaktive) Wehrpflicht existierte, übte gleichzeitig die Armee- und die Polizeifunktion aus. Zum Präsidenten kürte man seinen Onkel, den Liberalen Juan Bautista Sacasa. Er wurde am 1. Januar 1933 in sein Amt eingeführt. Einen Tag später verließen die letzten Einheiten der US-Marines das Land. Nach dem Abzug der USA legten Sandino und seine Truppe die Waffen nieder. Somoza lud Sandino und seine engsten Offiziere zu einem feierlichen Bankett, bei dem sie auf seine Veranlassung am 21. Februar 1934 ermordet wurden (Sandino selbst wurde durch einen Schuss in den Rücken ermordet).

Drei Jahre später putschte Somoza gegen Sacasa und ließ sich zum Präsidenten wählen. Bis 1979 gab die Familie Somoza den Oberbefehl über die Nationalgarde nicht mehr aus der Hand, sondern errichtete eines der größten Wirtschaftsimperien Lateinamerikas. Sie weitete ihren wirtschaftlichen Einfluss in der sich modernisierenden Wirtschaft ständig aus, unterdrückte innere Unruhen und leitete den Wiederaufbau des durch ein Erdbeben 1931 zerstörten Landes so ein, dass sie bei dieser Gelegenheit auch ihren Grundbesitz beträchtlich vermehren konnte. Auch ein Großbrand, der 1936 die Hauptstadt Managua zerstörte, bot dazu weiteren Anlass.

Trotz seinen bisherigen Sympathien für deutsche und italienische Faschisten stellte sich Anastasio Somoza García im Zweiten Weltkrieg 1943 auf die Seite der USA und nutzte die Gelegenheit, um alle Deutschen in Nicaragua zu enteignen und das Gros ihres Vermögens und ihrer Kaffeeplantagen an sich zu reißen.

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Friederike Heiberg

Erworben bei ebay am 24. September 2017 für insgesamt 2,00 € von einem Briefmarkenhändler.

Christaine Eifert schreibt 2011 in ihrem Buch Deutsche Unternehmerinnen im 20. Jahrhundert:

Friederike Heiberg gründete 1910 die Deutsche Kongress-Zentrale in Berlin, die sie bis 1968 leitete.

Das Berliner Adressbuch von 1943 entfällt auf Seite 1031 folgenden Eintrag:

Friede Heiberg – Verlag – Grunewald – Hohenzollerndamm 67a

Das Berliner Adressbuch von 1935 enthält den Eintrag:

Friede Heiberg – Buch(handel?) – Schmargendorf – Salzbrunner Straße 44a

Der Brief ist an „Friedrike“ adressiert, hier wurde offenbar das „e“ vergessen, denn sonst macht der Adressbucheintrag „Friede“ keinen Sinn.

Ich habe die Berliner Adressbücher von 1912 – 1943 nur sporadisch durchsucht, finde aber keinen Eintrag für die Deutsche Kongress-Zentrale (DKZ).

Die DKZ wurde in Dritten Reich gleichgeschaltet und war ab Ende 1936 dem Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda untergeordnet. So berichtet eine freikirchliche Quelle:

Zum Abschluss der Tagung befasste sich Dr. Andreas Liese mit der Reise des Vorsitzenden der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF), Heinrich Wiesemann, 1938 nach Schweden, um darzulegen, wie die Deutsche Kongress Zentrale (DKV), die seit Ende 1936 dem Propagandaministerium untergeordnet war, ganz gezielt kirchliche Vertreter benutzt habe, um die Interessen Deutschlands im Ausland zu vertreten. Jeder, der eine Auslandsreise zu einem Kongress oder einer ähnlichen Veranstaltung beantragen wollte, sei im Zusammenhang mit der Beantragung von Devisen von der DKV unterrichtet worden, in welcher Weise er sich im Ausland zu verhalten, wie er mit ausländischen Pressevertretern umzugehen und in welcher Weise er Deutschland zu repräsentieren habe. Nach der Rückkehr hätte ein Bericht verfassen werden müssen, der dann über die DKV an den Sicherheitsdienst (SD) weitergeleitet worden sei. Wiesemann habe sich nun nicht nur an diese Richtlinien gehalten, sondern im Kontakt mit dem schwedischen Diplomaten Lagerkranz gleichzeitig versucht, politischen Einfluss auf Schweden im Sinne des NS-Staates zu nehmen.

In dem Buch Translation und „Drittes Reich“: Menschen – Entscheidungen – Folgen (Seiten 118/119) von Dörte Andres, Julia Richter und Larissa Schippel aus dem Jahr 2016 wird gleiches berichtet:

Laut Jahresbericht von 1939/40 waren 500 Sprachkräfte von der DKZ erfasst. Die Personalakten der Deutschen Kongress-Zentrale enthalten eine Fülle von Informationen über Einzelschicksale von Dolmetschern und Übersetzern. Diese Personalakten im Detail auszuwerten steht noch an. Doch eines scheint sich abzuzeichnen: Wer als Dolmetscher tätig sein wollte, musste regimtreu sein und diese Treue unter Beweis stellen können. Regelmäßig schickte die Deutsche Kongress-Zentrale Leumundsanfragen an die Geheime Staatspolizei in Berlin bzw. den Chef des Sicherheitsamtes.

Politische Zuverlässigkeit stand für die Deutsche Kongress-Zentrale an erster Stelle, sprachliche Eignung an zweiter. Der Dolmetscher stand im Dienst des Nationalsozialismus und hatte die nationalsozialistische Weltanschauung zu vertreten und auf diese Weise den „Kampf“ der Nationalsozialisten zu unterstützen. Als Mitglied der Deutschen Kongress-Zentrale oder der RfD [Reichsverband der beeidigten Dolmetscher] unterstand der Dolmetscher der Kontrolle der Behörden, der Partei und … der Kollegen.

Als Literatur in Deutscher Sprache ist außerdem zu nennen: Miriam Winter, 2012, Das Dolmetscherwesen im Dritten Reich : Gleichschaltung und Indoktrinierung. Nach dem Inhaltsverzeichnis wird dort auch die DKZ behandelt (Kritik).

Ansonsten ist noch anzumerken, dass zwei Quellen angeben, dass die DKZ erst 1934 entstanden ist, Quelle 1 und Quelle 2, hier unter Bezugname auf Winter 2012, Seite 56:

Moniens politische Gesinnung wird besonders in einer vier Seiten langen Aufzeichnung aus dem Jahr 1941 deutlich, in der er – nicht frei von Hochmut – ausführlich Auskunft über seine Tätigkeit als Leiter der RfD [Reichsverband der beeidigten Dolmetscher] und in der Wehrmacht gibt. Darin berichtet er:

Vor der Machübernahme durch die NSDAP bestand als einzige Organisation der Dolmetscher der Reichsverband der beeidigten Dolmetscher, dem ich als beeidigter Dolmetscher für die russische Sprache angehörte. Im Mai 1933 erzwang ich ohne amtlichen Auftrag die Auflösung dieses völlig verjudeten Verbandes und beantragte und erwirkte seinen Anschluss an die „Deutsche Rechtsfront.“

Weiterhin erklärte Monien, ihm sei als späterer Reichsfachschaftsleiter der RfD unter großem persönlichem Einsatz „die Erfassung der arischen Dolmetscher“ und nach seiner Gründung der Dolmetscherzentrale die dortige „Ausschaltung der immer noch zahlreichen jüdischen Übersetzer und wilden Übersetzungsbüros“ gelungen.

Es kann daher sein, dass die Deutsche Kongress-Zentrale von Frau Heiberg (Gründung 1910) nicht identisch ist mit der Deutschen Kongress-Zentrale des Nationalsozialismus (Gründung 1934), das vermag ich jetzt jedoch nicht abzuklären!?! Weiterhelfen könnte das Kapitel DKZ im o.g. Buch von Frau Winter.

Insofern möchte ich auch nicht über die Rolle von Frau Heiberg in der Zeit des Nationalsozialismus spekulieren. Aber darum geht es hier ja auch nicht, es geht ja nur darum, einen Briefumschlag historisch etwas einzuordnen und, falls möglich, einen Kontext herzustellen.

Bezüglich des Absenders, des „Bezirksgerichts der Presse“ ist zu nennen: Nora Düwell, 2008, „Die Standesgerichtsbarkeit der Presse im Nationalsozialismus: Das Bezirksgericht der Presse München„.

253.047 getötete Wildtiere in Brandenburg im Zeitraum 01.04.2016-31.03.2017

Wildart Getötete Tiere Weiterführend Hinweise FG
Kaninchen 45
Mink 162 NABU fordert, Waschbär, Marderhund und Mink wieder aus dem Jagdrecht zu streichen.
Muffelwild 628
Fasan 1.072
Steinmarder 1.592 NABU [NRW] begrüßt die Streichung von Baummarder, Mauswiesel und Fischotter aus der Liste der jagdbaren Arten. Da aber auch für die anderen Marderarten kein konsumtives Nutzungsinteresse vorhanden ist und der NABU die Jagd auf Beutegreifer unter dem Vorwand der „Regulation“ ebenfalls ablehnt, sollten auch Steinmarder, Iltis, Hermelin und Dachs aus der Liste der jagdbaren Arten gestrichen werden. Zumal bei der Jagd auf Steinmarder Verwechslungsgefahr mit dem nicht mehr jagdbaren Baummarder besteht.
Ringeltauben 1.905 NABU NRW Keine Schonzeit für Ringeltauben „Aus ökologischen Gründen ist eine Jagd auf Vögel völlig unnötig. „
Feldhase 2.752 NABU fordert die Streichung des Feldhasen aus der Liste der jagdbaren Arten Nordrhein-Westfalens.
Dachs 4.216 NABU plädiert für eine Abschaffung der Dachsjagd
Gänse (gesamt) 5.101
Enten (gesamt) 6.849
Marderhund 7.557 Der NABU lehnt die Jagd auf den Marderhund aus mehreren Gründen ab.

NABU fordert, Waschbär, Marderhund und Mink wieder aus dem Jagdrecht zu streichen.

Rotwild 10.667
Dammwild 12.339
Rotfuchs 25.020 NABU NRW fordert, den Rotfuchs aus dem Jagdrecht zu streichen
Waschbär 28.080 NABU fordert, Waschbär, Marderhund und Mink wieder aus dem Jagdrecht zu streichen.
Rehwild  68.550
Schwarzwild  76.512
Gesamt  253.047

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Pressemitteilung Land Brandenburg, Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft vom 09.10.2017:

 

Jagdstrecke des Jagdjahres 2016 /2017 im Land Brandenburg

Einmal im Jahr zieht die Oberste Jagdbehörde im Brandenburger Agrarministerium die Bilanz eines Jagdjahres. Dieses endet jeweils am 30. März und beginnt demzufolge am 1. April.

Die Auswertung erfolgt auf der Grundlage der Meldungen aus den Kreisen, Die Streckenstatistik umfasst aber nicht nur erlegte Tiere, sondern neben Totfunden auch Unfallwild. Sie dient als Beratungs- und Entscheidungshilfe  – sowohl national wie auch im Vergleich der Landkreise. Bei einigen Tierarten, für die es ansonsten kein eigenes Monitoring gibt, ist die Statistik die wichtigste Grundlage, um den Bestand einschätzen zu können. Gerade in einem an Wildtieren reichen Flächenland wie Brandenburg sind Jäger, Grundeigentümer und Verwaltungen beim Wildtiermanagement auf Zahlen angewiesen.

Im Land wurden im zurückliegenden Jagdjahr insgesamt 168.756 Stück Schalenwild (Rot-, Dam-, Muffel-, Reh- und Schwarzwild) erlegt. Das sind 4 Prozent mehr als im Vorjahr und die dritthöchste bislang in Brandenburg erfasste Schalenwildstrecke. Sie liegt mit 6 Prozent über dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jagdjahre.

Beim Rotwild konnte ein neuer Höchstwert erreicht werden, nie zuvor wurden 10.667 Stück Rotwild erlegt. Die Streckensteigerung gegenüber dem Vorjahr beträgt 4 Prozent.

Hohe Streckenanteile erreichten die Landkreise Oder-Spree (15 Prozent), Ostprignitz-Ruppin (14 Prozent) sowie die Uckermark (10 Prozent).

Die Damwildstrecke verfehlt das Niveau des Vorjahres mit 12.399 Stück lediglich um 52 Stück. Die höchsten Anteile an der Landesstrecke erbrachten die Landkreise Oberhavel (30 Prozent), Uckermark (26 Prozent) und Potsdam-Mittelmark (20 Prozent).

Weiter gesunken ist die  Muffelwildstrecke. Es konnten 2016/2017 insgesamt 628 Mufflons erlegt werden, 24 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Landkreis Oberhavel trug 38 Prozent, die Uckermark 22 Prozent zur Landesstrecke bei.

Nach zuletzt sinkenden Rehwildstrecken kann im Jahr 2016/2017 wieder eine Streckensteigerung vermeldet werden. Mit insgesamt 68.550 Stück Rehwild liegt die diesjährige Strecke allerdings nur geringfügig (1 Prozent) über der des Vorjahres. Die höchsten Strecken verzeichneten wiederum die Landkreise Uckermark (13 Prozent), Oder-Spree und Ostprignitz-Ruppin (jeweils 9 Prozent).

Eine deutliche Steigerung weist die Schwarzwildstrecke auf. Mit einer Höhe von  insgesamt 76.512 Stück übertrifft sie das Vorjahresergebnis um 8 Prozent. Die mit Abstand höchste und auch im Vergleich zum Vorjahr noch einmal angewachsene Schwarzwildstrecke konnte mit 9.794 Stück ein weiteres Mal in der Uckermark realisiert werden.

Bei den meisten Niederwildarten zeigt der Streckentrend dagegen nach unten.

Es wurden insgesamt 2.752 Feldhasen erlegt, das sind 11 Prozent weniger als im Vorjahr. Zwei Drittel der Strecke sind wiederum Verkehrsopfer.

Weiter gesunken ist die Kaninchenstrecke – nur noch 45 Exemplare konnten erlegt werden, 10 weniger als im Vorjahr.

Die Fasanenstrecke weist im betrachteten Zeitraum 1.072 Exemplare auf, 65 weniger als im Vorjahr. Nennenswerte Strecken bei Feldhasen und Fasanen konnten nur im Landkreis Märkisch-Oderland erzielt werden.

Auch die Entenstrecke sinkt weiter ab. Im zurückliegenden Jagdjahr konnten  6.849 Enten erlegt werden, das sind 24 Prozent weniger als im Vorjahr. Die meisten Enten wurden wiederum im Landkreis Märkisch-Oderland erbeutet.

Die Gänsestrecke beträgt 5.101 Stück und liegt damit 5 Prozent unter der Strecke des Vorjahres.  In der Prignitz wurden wiederum die meisten Gänse erlegt.

Auf Vorjahresniveau bewegt sich die Strecke der Ringeltaube; 1.905 Exemplare bedeuten ein winziges Plus von 7 Exemplaren im Vergleich zum Vorjahr und damit gleichzeitig den einzigen Aufwärtstrend beim Niederwild im Jagdjahr 2016/2017. Märkisch-Oderland vermeldet wieder die meisten Abschüsse.

Unterschiedlichen Trends folgen die Strecken der Raubwildarten.

Nachdem die Rotfuchsstrecke im letzten Jagdjahr um 15 Prozent angestiegen war, ist der Trend nunmehr wieder rückläufig. Eine Strecke von 25.020 erlegten Füchsen bedeutet ein Streckenminus von 12 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert. In der Uckermark wurden die meisten Füchse erlegt.

Die Strecke der Steinmarder ist demgegenüber geringfügig auf jetzt 1.592 Exemplare angestiegen. Die höchste Strecke meldete wieder Märkisch-Oderland.

Der stetige Anstieg der Dachsstrecke fand ein Ende, im Jagdjahr 2016/2017 wurden 46 Dachse weniger erlegt,  als im Vorjahr, die Strecke stagniert bei aktuell 4.216 Exemplaren. In der Uckermark war die Dachsstrecke am höchsten.

Unaufhaltsam steigt die Jagdstrecke bei den Waschbären um weitere 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf die abermals neue Rekordhöhe von 28.00 Exemplaren. Der Landkreis Ostprignitz-Ruppin  hat daran wiederum den höchsten Anteil.

Auch die Strecke beim Marderhund wächst an, die insgesamt 7.557 erlegten Exemplare bedeuten einen Anstieg um 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Sowohl bei Dachsen als auch bei Marderhunden liegt die Uckermark im Vergleich der Landkreisstrecken ganz vorn.

Etwas gesunken ist hingegen die Minkstrecke.  Sie liegt aktuell bei 162 Exemplaren, das sind 51 weniger als im Vorjahr. Im Havelland wurden die meisten Minke erlegt.

Ausführliche Informationen unter:

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25.03.1955 373 413 405 422 442

Ein Brief, dessen Muster häufiger bei ebay vorkommt und von welchem ich vermute, dass es sich um eine Sammlerpostsendung handelt: Ordentlich beschrieben, sauber beklebt und sauber abgestempelt und sauber geöffnet, dann natürlich, wie bei Sammlern beliebt, per Einschreiben verschickt. Sein Alter: Immerhin 62 Jahre. Ersteigert bei ebay am 10. September 2017 für insgesamt 2,84 €. Verkäufer ist Herr Edwin Hodel, ein Sammler historischer Postkarten aus Langwedel, womit allein schon darin diesem Brief eine kleine Besonderheit inne wohnt. Frankiert ist der Brief mit Deutsche Post der DDR, Briefmarkenjahrgang 1953 und 1954, Dauermarkenserie Fünfjahrplan, Michel-Nummer 373, 413, 405, 422 und 442.

Empfängerin ist Frau Dr. Lotte Hefter in Berlin-Ruhleben, Murellenweg 3, also in der Nähe meiner Heimat. Dies wecke dann auch meine Neugier.

In Bibliotheksarchiven gibt es zu diesem Namen zwei Einträge:

  1. Lotte Hefter-Noeldechen, „Kindergestalten im amerikanischen Roman„,
    Neue deutsche Forschungen, Verlag Junker und Dünnhaupt, Berlin 1936
  2. Ein Brief aus dem Jahr 1938 von einer Frau Charlotte Hefter an Gustav Frenssen, einem deutschen Schriftsteller des völkischen Nationalismus.

Ob es sich hier um die selben Lotte bzw. Charlotte Hefters, oder einfach nur um eine Namensgleichheit handelt, ist mir nicht bekannt.

Laut Berliner Adressbuch von 1957 war Frau Dr. Lotte Hefter von Beruf Dolmetscherin und dort auch unter der Adresse „Charlottenburg 9, Murellenweg 3“ vermerkt. Im zuletzt davor 1943 erschienenden Berliner Adressbuch habe ich sie nicht gefunden.

Das Telefonbuch von 1959 enthält den Eintrag: „Dr. phil. Charlotte Hefter“, Charlottenburg 9, Murellenweg 3, Telefon 943853.“ Und zwar mindestens bis zum Telefonbuch 1965 (Stand Dezember 1963).

Im Telefonbuch von 1966 (Stand Dezember 1965) ist sie nicht mehr eingetragen, dafür jetzt: Dipl.-Ing. Manfred Hefter, 1000 Berlin 19, Murellenweg 3, Telefon 3043853

„Lotte“ ist also die Abkürzung für „Charlotte“.

Absender des Briefes ist ein Herr oder Frau „Uterhardt“, aus Berlin-Weißensee, Lehderstraße 70. Möglicherweise handelte es sich bei dem Absender um Frau Margarete Uterhardt aus Weißensee, welche laut Berliner Zeitung (Wir gratulieren“) vom 21.04.1997 damals 91 Jahre alt wurde.

PS.

Ja, und das es sich tatsächlich um Sammlerpost handelte, ergab sich dann daraus, dass Herr Hodel noch eine Reihe weiterer derartiger Briefe bei ebay angeboten hat, darunter auch diesen (Absender: H. Uterhardt):

Sechs Jahre später, am 13. August 1961, wurde dann die Berliner Mauer gebaut. Dies war 1955 freilich noch nicht absehbar, dies geschah erst später, so am 15. Juni 1961 der Staatsratsvorsitzende der DDR, Walter Ulbricht:

„Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten.“

Die Frage, welche sich aus diesen Sammlerbriefen ergibt, lautet nun: „Was wurde eigentlich aus H. Uterhardt?“

 

Abgeordnetenhaus: Mehr Auslaufmöglichkeiten für Hunde in der Stadt?

Berliner Abgeordnetenhaus
Drucksache 18 / 12 106

  • Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Henner Schmidt (FDP) vom 18. August 2017
  • Antwort der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz vom 06. September 2017

Thema:
Mehr Auslaufmöglichkeiten für Hunde in der Stadt?

 

 

Frage 1: In welchen Bezirken ist aktuell der Bedarf an Hundeauslaufgebieten noch nicht ausreichend gedeckt?

Antwort zu 1:
Dem Senat ist keine wissenschaftlich belastbare und rechtlich verbindliche Grundlage bekannt, mittels derer ein Bedarf an Hundeauslaufgebieten begründet definiert und eine ausreichende Bedarfsdeckung abgebildet werden könnte.

Berlin verfügt nach Auffassung des Senats insgesamt über ein gutes Angebot an Hundeauslaufgebieten und -freilaufflächen sowie Hundegärten (siehe hier und hier. Bedingt durch die Teilung Berlins bis 1989 ist das Angebot an Hundeauslaufgebieten im westlichen Teil Berlins größer als im östlichen.

Obwohl in den zurückliegenden Jahren im östlichen Teil Berlins zusätzliche Auslaufflächen ausgewiesen wurden, empfinden Hundehalterinnen und -halter insbesondere dort das Angebot als noch nicht überall ausreichend.

Frage 2:
Wo in Berlin sieht der Senat Möglichkeiten, zusätzliche Hundeauslaufgebiete zu schaffen? (bitte sortiert nach Bezirken auflisten)?

Frage 3:
Verfolgt der Senat das Ziel, dass in jedem Bezirk ein ausreichendes Angebot an Hundeauslaufgebieten bereitgestellt wird?

Frage 4:
Welche Möglichkeiten sieht der Senat, auf die Bezirke einzuwirken, ein solches ausreichendes Angebot an Hundeauslaufgebieten zu schaffen?

Frage 6:
Welche Lösungsvorschläge und Maßnahmen zur Ausweitung des Angebots an Hundeauslaufgebieten hat der Senat aus den Gesprächen mit Bürgerinnen und Bürgern im so genannten „Bello-Dialog“ entwickelt?

Antwort zu 2, 3, 4 und 6:
Öffentliche Grünflächen in Berlin wie auch der Wald haben als Lebensraum unzähliger Pflanzen und Wildtiere wichtige Funktionen für den Naturhaushalt und den Klimaschutz, für die Biodiversität und den Artenschutz sowie auch eine Erholungsfunktion für die Menschen. Weitere Freiflächen ohne bereits bestehende oder geplante Nutzungen stehen nicht unbegrenzt zur Verfügung. Eine Abwägung über die Möglichkeit einer Freigabe für Hundeauslauf erfolgt jeweils in Zuständigkeit der für die Flächen verantwortlichen Behörden bzw. Eigentümer, der Senat hat hier in der Regel eine beratende Rolle und verfügt daher über keine Listen potentieller Flächen.

Angesichts des aktuell in nennenswertem Umfang voranschreitenden Bevölkerungszuwachses in Berlin einschließlich der damit zusammenhängenden baulichen Verdichtung und Flächeninanspruchnahme insbesondere durch Wohnbebauung und begleitende Infrastruktur wie zum Beispiel Schulen, Verkehrs- und Gewerbeflächen, Sozialeinrichtungen oder gesundheitliche Grundversorgung sowie der damit einhergehenden stärkeren Nutzung der bestehenden Erholungsflächen durch immer mehr
Menschen ist davon auszugehen, dass für eine Ausweitung des Angebots an Hundeauslaufgebieten künftig eher weniger Potentiale als bisher bestehen.

Es ist grundsätzlich Ziel des Senats und der Bezirke bezüglich der Nutzung von Flächen einen Ausgleich der zum Teil divergierenden Interessen unter anderem des Tier-, Natur und Grünanlagenschutzes, aber auch des Wohnungsbaus und von Erholungssuchenden zu erreichen. In diesem Zusammenhang wird auf die unverändert geltenden Ausführungen in der Antwort auf die Schriftliche Anfrage 17 / 15 590 verwiesen.

Der Senat hat sich unter der Federführung der Senatsverwaltung für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung in diesem Kontext in der zurückliegenden Legislaturperiode mit der Problematik des nach Auffassung von Hundehalterinnen und -haltern noch nicht optimalen Angebots an Hundeauslaufgebieten in Berlin befasst. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen am sogenannten Bello-Dialog kamen in ihren Beratungen zu dem Ergebnis, dass das Angebot an Hundeauslaufflächen erweitert werden müsse, um im Verhältnis zur Anzahl der gehaltenen Hunde eine angemessenes Angebot zu erreichen.

Die für die Ausweisung von Flächen zuständigen Bezirke und die damalige Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt wurden deshalb von der damaligen Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz gebeten, das Anliegen zu prüfen und ggf. Maßnahmen zur Umsetzung zu ergreifen. Unter anderem wurde die Problematik in der Leitungskonferenz Naturschutz und Stadtgrün, in der die Amtsleitungen sowohl der Umwelt- und Naturschutzämter als auch der Straßen- und Grünflächenämter zusammenkommen, beraten. In einer gemeinsamen Arbeitsgruppe der damaligen Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz und der damaligen Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt wurden einige wenige geeignete Brachflächen ermittelt, die sich für eine Nutzung als Hundeauslauf eignen könnten. Es gelang jedoch nicht, private Träger oder Hundevereine zu gewinnen, die diese Flächen entsprechend entwickelt hätten.

Frage 5:
Wird der Senat auch auf die Berliner Forsten einwirken, mit dazu beizutragen, weitere Hundeauslaufgebiete zu schaffen (u.a. in Treptow-Köpenick bei der Umsetzung des dortigen Einwohnerantrages zu Hundeauslaufgebieten?)

Antwort zu 5:
Wie schon in der Antwort zu 2, 3, 4 und 6 beschrieben, haben gerade die Erholungswälder für den Naturhaushalt (Wasser, Boden, Klima, Luft), als Lebensraum für Pflanzen und Wildtiere und als Erholungsflächen für die Menschen in Berlin eine große Bedeutung. Ihr Potential für eine Ausweitung von Hundeauslaufgebieten ist damit sehr deutlich beschränkt.

 

Berlin, den 06.09.2017

In Vertretung
Stefan Tidow
…………………………..
Senatsverwaltung für
Umwelt, Verkehr und Klimaschutz

Sozial-Schriftsteller an Reichskanzler

Bei diesem Erwerb ergab sich sogar mehr, als am Anfang gedacht. Der Brief ist – als Drucksache – an den Reichskanzler Dr. Joseph Wirth adressiert. Gelaufen ist er am 07. Januar 1922 mit einem sauberen Stempel „Zehlendorf – Wannseebahn“, frankiert mit Michel 159 und 163. Ersteigert habe ich ihn bei ebay am 29. August 2017 für insgesamt 7,90 €.

Dr. Wirth war vom 10. Mai 1921 bis zum 14. November 1922 Reichskanzler der Weimarer Republik, also nur sehr kurz. Heute setzt sich ein Stiftungsverein für sein Andenken ein:

HIER hat die Stiftung seine Zeit als Reichskanzler berschrieben. In die Zeit seiner Kanzlerschaft fällt am 24. Juni 1922 die Ermordung des Außenministers Walther Rathenau auf der Koeningsallee im Grunewald, unweit seines Wohnhauses, durch die nationalistische Terrorgruppe „Organisation Consul„.

An der Stelle des Attentates befindet sich heute (wieder) ein Gedenkstein. 2009 war ich als Traingslaufziel mit meinen Lauftreff Grunewald dort.

Der Absender des Briefes war bei dem Los nicht zu erkennen, erst nach Erhalt des Briefes sah ich dann, dass es sich um Hans Ostwald handelt. Der be.bra Verlag schreibt über Ostwald:

„Hans Ostwald zählt zu den bedeutenden populärwissenschaftlichen Kulturhistorikern Berlins und nahm sich in seinen Werken stets des Alltags und der Lebensumstände der niedrigen sozialen Schichten an. Zu seinen bekanntesten Werken zählen »Der Urberliner in Witz, Humor und Anekdote«, sein »Zille-Buch« und die 50-bändige Reihe »Großstadt-Dokumente«, die bis heute ein einzigartiges, wenn auch weitgehend in Vergessenheit geratenes Projekt zur Erforschung der Randgruppen der modernen Stadt ist.“

Leider hat der Brief keinen Inhalt mehr. Aber was kann er am 07. Januar als Drucksache, aber handschriftlich vermutlich von Ostwald beschriftet, wohl enthalten haben? Vielleicht einen Neujahrswunsch, oder eine Einladung zu einem Neujahrsempfang?

 

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Karlstraße, seit 08.04.1933 = Schrockstraße

 

Abgeordnetenhaus: Zustand und Zukunft der Berliner Wälder

Berliner Abgeordnetenhaus

Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Dr. Turgut Altug (GRÜNE) vom 19. Juli 2017 und

Antwort der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz vom 03. August 2017

zum Thema:

Berliner Forsten I – Zustand und Zukunft der Berliner Wälder

Frage 1: Wie viel Kubikmeter Holz wurden in den vergangenen zehn Jahren von den Berliner Forsten gewonnen? (Bitte um Auflistung nach Jahren)

Antwort zu Frage 1:

Jahr Kubikmeter
2007 92.457
2008 61.097
2009 56.018
2010 81.989
2011 93.015
2012 123.428
2013 107.696
2014 133.206
2015 126.952
2016 98.580

Frage 2: Wie entwickeln sich die Einnahmen aus Holzverkauf in den vergangenen zehn Jahren (Bitte um Auflistung nach Jahren). Wer sind Käufer, Abnehmer?

Antwort zu Frage 2:

Jahr Einnahmen Euro Ergo: Euro/Kubikmeter
2007 1.945.358 21,04
2008 1.915.103 31,35
2009 1.510.638 26,97
2010 1.993.860 24,32
2011 3.157.850 33,95
2012 3.416.313 27,68
2013 2.945.539 27,35
2014 3.446.035 25,87
2015 3.530.800 27,82
2016 2.796.209 28,37

Käufer der verschiedenen Holzsortimente kommen vor allem aus den Bereichen Holzhandel, Sägeindustrie sowie der Zellstoff- und Holzwerkstoffindustrie.

Frage 3: Wie hat sich der Gesundheitszustand des Waldes in den letzten zehn Jahren entwickelt?
3.1. Wie viel Prozent der Waldfläche ist geschädigt?
3.2. Wie hat sich das Schadniveau bei den Nadelbäumen entwickelt?
3.3. Wie hat sich das Schadniveau bei den Laubbäumen entwickelt?
3.4. Welche Faktoren sind maßgeblich bei der Schädigung des Waldes?

Antwort zu Frage 3:

Frage 4: Wie ist die Altersstruktur des Waldes?

Antwort zu Frage 4:

Frage 5: Wie entwickelt sich das Mischwaldprogramm?
5.1. Welche Mittel wurden für dieses Programm in den letzten zehn Jahren bereitgestellt und abgerufen? (Bitte um Auflistung nach Jahren)
5.2. Wie viele Hektar Wald wurden in den vergangenen zehn Jahren verjüngt?
5.3. Wie bewertet der Senat die bisherigen Bemühungen, um die Ziele des Programms zu erreichen?

Antwort zu Frage 5:

Abgerufene (bereitgestellte) Mittel 2012 – 2016
2013 653.212,18 € (660.000 €)
2013 770.000,00 € (770.000 €)
2014 932.508,35 € (960.000 €)
2015 800.794,26 € (720.000 €)
2016 1.293.296,93 € (1.200.000 €)

Frage 6: Wie ist derzeit die Müllbeseitigung in den Berliner Forsten geregelt? Welche Erkenntnisse konnten durch das Pilotprojekt mit der BSR im Forstamt Köpenick gewonnen werden?

Antwort zu Frage 6:

Frage 7: Wie werden die Bürgerinnen und Bürger über Baumfällungen/Neuanpflanzungen in den Forsten informiert?

Antwort zu Frage 7:

 

 

Die Speed-Yacht

Beim Kauf von zwei Bildern aus der Sammlungsauflösung von Tony Zech, der MS Berlin und dem Eisbrecher Stettin, erhielt ich freundlicherweise noch ein drittes Bild gratis dazu: Die

SEABOURN LEGEND„.

Sie passt zwar nicht in meine Sammlung, aber zum „Ablegen in der Dunkelheit“ ist die Aufnahme doch zu schön. Hier ist sie also. Das Besondere an dem Schiff ist, dass es 1997 die Hauptrolle in dem Film Speed 2 – Cruise Control spielte. In weiteren Hauptrollen: Sandra Bullock, Jason Patric und Willem Dafoe.

Am Ende schrammt das Schiff in einer aufregenden Filmszene an der Bordwand des (fiktiven?) Tankers „EINDHOVEN LION“ entlang, um schließlich in eine Hafenanlage zu rasen und dort mit der Bugnase an die Glocke einer kleinen Kirche anzustupsen und so Halt zu finden.

Anzumerken ist noch, dass Annie Porter (Sandra Bullock) bedauerlicherweise nicht mehr ihren Bob aus Speed trägt, sondern eine Langhaarfrisur. Zum Trost dafür dies hier.

Heute fährt die „Seabourn Legend“ als „Star Legend“ bei der Reederei „Windstar Cruises„.

 

Senator an MdB: Neujahrsgrüße 1953

Ein Brief aus der Berliner Nachkriegszeit. Ersteigert für insgesamt 4,98 € (4,28 Pfund) von einem Händler aus Clydebank bei Glasgow in Großbritannien, was wieder einmal zeigt, welche Reisen Briefe manchmal nach ihrem eigentlichen Zweck noch nehmen. Jetzt ist er also wieder in Berlin.

Verschickt wurde der Brief am 30.12.1952 und er ist nicht nur an den Empfänger, sondern auch an dessen „Gemahlin“ adressiert.  Dies legt die Vermutung nahe, dass es sich um einen Brief mit guten Wünschen für das neue Jahr 1953 oder um eine Einladung zu einem Neujahrsempfang handelt. Der Absender gibt sein Amt als Senator und offenbar seine Privatanschrift am Marinesteig 36 in der bekannten Marinesiedlung an. Am anderen Ende der Straße, am Marinesteig 14, wohnte später von 1957-64 Willy Brandt. Der Brief wurde jedoch nicht in Schlachtensee, sondern in Charlottenburg abgestempelt und ich vermute, dass der TipTop mit Schreibmaschine aufgesetzte Brief vom Sekretariat des Senators geschrieben und auch aufgegeben wurde (muss aber auch nicht, der Senator für Sozialwesen hatte 1952 seinen Dienstsitz am Hohenzollerndamm 29 nahe des Fehrbelliner Platzes in Wilmersdorf). Der Empfänger wohnt nicht weit vom Absender entfernt, eigentlich nur um den Schlachtensee etwas weiter herum, also praktisch gleich um die Ecke.

Der Brief wurde mit einer 4-Pfennig-Marke aus der Serie Berlin Bauten, Michel-Nummer 43, frankiert. Auf der Marke ist das Rathaus Schöneberg abgebildet, in welchem damals das Berliner Abgeordnetenhaus tagte und der Regierende Bürgermeister seinen Sitz hatte, am 30.12.1952 war dies Ernst Reuter.

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