Royal Louise
Zwei Mini-Fregatten auf der Berliner und Potsdamer Unterhavel
Das Original: 1832 – 1947
Der Nachbau: Seit 1998
Die nachfolgenden Informationen hat mir freundlicherweise Herr Lothar Voß, heutiger Schiffsführer der Royal Louise am 20.11.2006 übermittelt:
Die Fregatte Royal Louise
Auf der Havel ist manchmal ein Dreimast-Rahsegelschiff mit Kanonen zu sehen.
Es ist die Royal Louise, ein vorbildgetreuer Nachbau eines Schiffes, dass von 1832 bis 1914 auf der Havel und dem Jungfernsee segelte. Als Geschenk des britischen Königs William IV., kam die Yacht, mit dem äußeren Erscheinungsbild einer Fregatte, nach Preußen. Die Royal Louise diente König Friedrich Wilhelm III. (1770-1840). und den nachfolgenden Königen und Kaisern zu „Lustfahrten“.
Der Liegeplatz der Royal Louise und der anderen königlichen Wasserfahrzeuge, war ab 1841 die „Matrosenstation“ am Jungfernsee nahe der Glienicker Brücke. Kaiser Wilhelm II. [1859-1941 und von 1888-1918 letzter Deutscher Kaser und König von Preußen] ließ ab 1895 neue Gebäude im norwegischen Blockhausstil errichten, und die Station hieß nun „Kongsnæs“. Ab 1935 lag das Schiff als Denkmal in Kiel an Land. Im Rahmen der Entmilitarisierung und der Aufräumung der schwer zerstörten Stadt wurde die Royal Louise [1947] abgewrackt.
1996-1998 entstand im Rahmen einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme der vorbildgetreue Nachbau in Berlin-Köpenick. Schiffseigner ist seit 2004 der Yacht- und Schifffahrtsverein zu Potsdam e.V. Der gemeinnützige Verein unterhält das Schiff durch ehrenamtliche Arbeit, setzt es als Wahrzeichen, Schulschiff und zur Förderung des Segelsports ein. Für besondere Anlässe steht die Royal Louise ebenfalls zur Verfügung. Segelfreunde, Förderer, Mitglieder und Gäste sind an Bord herzlich willkommen.
Kontakt: www.royal-louise.de
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Hier noch eine inzwischen gelöschte Quelle aus dem Internet, möglicherweise ein Zitat aus einem Buch „Chronik des 20. Jahrhunderts (?)“:
Am 3. August 1914 brach der 1. Weltkrieg aus. Von 1898-1914 fand in Deutschland eine große Flottenaufrüstung statt. Diese Flottenaufrüstung wurde von Kaiser Wilhelm II nach der Devise „Unsere Zukunft liegt auf dem Wasser“ gefördert. Dies ist die Zeit, wo die Kinder in Matrosenanzüge gekleidet werden. Zur Marinebegeisterung der Jugend tragen auch Attrappen von Schiffen bei, die auf Kinderspielplätzen aufgestellt werden. So wird im Berliner Grunewald zum „Kinderexerzieren“ eine Nachbildung des Holzschulschiffs „Iltis“ aufgestellt, die großen Anklang findet.
Weiterführend:
Marine-Jugendwehr im Grunewald
Eine naheliegende Frage lautet nun, ob und inwieweit die Royal Louise einen Anteil an der Mariniebegeiserung des am 27. Januar 1859 geborenen und späteren Kaiser Wilhelm II. hatte?
Weitere Lesetipps:
- Dr. Sigurd Hess (verstorben 2018): Aufsatz: Das maritime Berlin
- Andreas Krause, Sachbuch 1999: Scapa Flow, Die Selbstversenkung der wilhelminischen Flotte (am 21. Juni 1919)
- Michael Stoffregen-Büller, Sachbuch 2016: Auf blauen Havelfluten: ROYAL LOUISE – die Fregatte der Preußenkönige und die Kaiserliche Matrosenstation zu Potsdam
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Fregattenattrappe
Dann gab es am Jungfernsee am Casiono des Schloss Glienicke auch noch eine Fregattenattrappe, genannt „Die Masten“. Sehr ausführlich beschrieben bei Wikipedia: HIER.