Fundstelle Ziegelei Matthes aus Rathenow

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Firmenhistorie:

Fundstelle: Wolfgang Bünning, Wirtschaftliche Aspekte der Ziegelproduktion im westlichen Havelland, in Ernst Badstübner/Dirk Schumann, Backsteintechnologien in Mittelalter und Neuzeit, Band 4, 2003, Seite 268/269:

Seite 268: „Die Ziegelei von C.G. Matthes und W. Heidepriem, Rathenow, stellte im großem Umfang Formsteine aller Art, auch mit verschieden farbigen Glasuren her. Auf der Rückseite der Formsteine ist in der Regel eine Buchstaben-Zahlenkombination eingeritzt. Es handelt sich dabei um eine Katalognummer. Die Formsteine waren katalogisiert und konnten aus Angebotskatalogen unter Angabe der entsprechenden Nummer bei der Ziegelei bestellt werden…“

Seite 270: „Der frisch geformte Ziegel wurde von den Ziegelarbeitern öfters durch besondere Zeichen markiert. In den meisten Fällen sind diese Zeichen Zählhilfen im Produktionsprozess, da die Ziegelherstellung Akkordarbeit war. Zählhilfen an Ziegelsteinen können Zahlen in arabischer oder römischer Schreibweise, mit Personennamen markierte Steine, Strichlisten zu je Fünfergruppen, einzelne tiefe Daumenabrücke, eingedrückte Kreuze u.a.m. darstellen. Sie wurden als Markierung in den noch frischen Stein eingedrückt. Dabei hatte wohl jeder Ziegelstreicher seine eigene Markierungsart.“

ACHTUNG: Nicht dargestelltge Abbildung Nr.  8 auf Seite 269 enthält die Beschreibung : „Eingeritzes Kreuzzeichen

Kreisarchiv Rathenow, Archiv Nr. 0502, Ziegelei C.G. Matthes, Rathenow, 1865-1913
Kreisarchiv Rathenow, Archiv Nr. 0503 und 2030, Ziegelei Heidepriem, 1886 – 1940

Kreisarchiv für den Landkreis Rathenow, Platz der Freiheit 1 oder Ferdinand-Lassalle-Str 16 (?), 14712 Rathenow

Stadtarchiv Rathenow, Jahnstr. 34, 14712 Rathenow

Übersicht:

Bauwerke mit Ziegeln der Ziegelei Matthes
 Baujahr (ca.)  Bauwerk / Ort  Anschrift  Beschreibung Ziegel-Lieferant  Stempel
14712 Rathenow Am Alten Hafen Friedhofsmauer Matthes C.G. MATTHES
14712 Rathenow Berliner Straße 29 Wohnhaus Matthes C.G. MATTHES
14050 Berlin-Westend Ahornallee 32 Gartenzaunsockel Matthes C.G. MATTHES – „Eingeritztes Kreuz“ und B.RATH
14050 Berlin-Westend Ahornallee 56 Gartenzaunsockel Matthes C.G. MATTHES
14050 Berlin-Westend Kastanienallee 39 Gartenzaunsockel Matthes C.G. MATTHES und H.RATH (?)
1873 – 1875 12555 Berlin Mentzelstraße Spindlerbauten Matthes C.G. MATTHES
1901 10961 Berlin-Kreuzberg Tempelhofer Ufer 1 Ehem. Postamt SW 61 unbekannt 77 / No 6
1902 14199 Berlin-Schmargendorf Berkaer Platz 1 Rathaus Schmargendorf unbekannt Historisierendes Kirchenziegelformat: Eine Gruppe rechts vom Eingang:
80 / No VIIIBild 1, Bild 2, Bild 3
KP / No 6Bild 1, Bild 2, Bild 3, Bild 4  – ACHTUNG: Vergleiche Katholische Herz-Jesu Kirche in Zehlendorf
“Kreuz” – Bild
1907-1908 14169 Berlin-Zehlendorf Riemeisterstr. 2 Katholische Herz-Jesu Kirche (Gemeinde) Mattheo & Söhne, Rathenow (Frage: Matthes und Sohn?) Zahlen und Buchstaben – Auflistung
1908 10961 Berlin-Kreuzberg Marheinekeplatz 1 Evangelische Passionskirche unbekannt Architekt: Theodor Astfalck
Hinweis
Herr Hartwig vom 11.05.2014: „hat ähnlich überformatige und auch mit Zahlen gestempelte rote Ziegel“.
Ich habe am 21./22.06.2014 drei identische Stempel gefunden, ein möglicherweise vierter Stempel ist nicht zugänglich:
208 No 29“ mit „Crüz“, Bild 1, Bild 2, Bild 3, Bild 4. Steht „Crüz“ für „Kreuz Christi“ in alter Sprache?
1909-1910 13585 Berlin-Spandau Flankenschanze 43
(ex Askanierring)
Katholische St. Marien-Kirche (Gemeinde) Rathenower Verblendwerke C. G. Matthes & Sohn
(jedenfalls mit Sicherheit für das Pfarrhaus)
Zahlen und Buchstaben – Auflistung
1913-1914 14197 Berlin-Friedenau Bergheimer Platz 1 Katholische St. Marien-Kirche
(Gemeinde)
?, vermutlich wie St. Marienkirche in Spandau Zahlen und Buchstaben – Auflistung
1914 14712 Rathenow Heidefeldstraße Bismarckturm Nach lokaler, nicht verifizierbarer Überlieferung wurden das Ziegelmaterial, die Klinker, die Formsteine sowie die Terrakotten von Matthes‘ Ziegelei geliefert, deren bauliche Relikte im heutigen Rathenow-Süd, an den Hängen des Weinbergs liegen.
Quelle: 1995 Ulrich Wanke, Brandenburgische Denkmalpflege
Zahlen