Schloss Pichelsdorf auf dem „Sack“
„Der Sack„, eine Landzunge mit Geschichte, welche mit der Schildhornsage in Verbindung gebracht wird und dessen Name leider in Vergessenheit zu geraten droht:
- 1823 Valentin Heinrich Schmidt (1756–1838, Direktor des Köllnischen Gymnasiums in Berlin):
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- 1843 – Felix Adalbert K. Kuhn:
Lesen: - 1871 – Wilhelm Schwartz:
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- 1894 – Fontane:
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- 1902 – Berdrow:
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Das Foto oben rechts ist insofern sehr schön, weil es zufälligerweise die Schwimmstrecke von Jaczo zeigt. Das Denkmal selbst ist mit seinem Kreuz genau auf den Sack ausgerichtet.
Andere Quellen gehen jedoch davon aus, dass er von Weinmeisterhorn oder vom Bereich des Jaczoturms aus die Havel durchschwommen hat.
- 1873 – „Schließlich erbaute sich der Berliner Julius Busse um 1873 eine große Villa am Pichelssee und im benachbarten Pichelsdorf 1875 eine Brauerei, die er aber bald wieder aufgeben mußte„, schrieb Arne Hengsbach in der Mitteilung 1/1978 des Vereins für die Geschichte Berlins.
Diese Villa trug im Volksmund auch den Namen „Schloss Pichelsdorf“, obwohl es eigentlich gar kein Schloss war. Sie lag auf dem „Sack“, also auf der Landzunge zwischen der Scharfen Lanke, dem Breite See und dem Gemünd(e) (Einfahrt zum Havel-Kanal (Pichelssee)). Der Garten der Villa wurde auch nicht nur im Volksmund als „Schlosspark“ bezeichnet, sondern auch in mehreren Landkarten (siehe Galerie).
Leider existieren von der Villa nur sehr wenige überlieferte Ansichten. Eine stammt von einer Postkarte, welche am 23. Juni 1897 von Berlin nach Goslar verschickt wurde. Sie trägt die Bezeichnung „Gruss aus Restaurant Schlosspark Pichelsdorf“ und zeigt die am Breite See gelegene Villa mit einem großen Restaurantgarten, einem (Aussichts)turm, welcher auch auf anderen Fotos zu erkennen ist, sowie ein Blick nach Schildhorn.
Eine weitere Darstellung der Schloss-Villa befindet sich auf der Seite von Herrn Dëus-von Homeyer – www.pichelsdorf.info – Ansicht von 1898. und inzwischen ist es mit nach vielen Jahren gelungen diese Zeichung auch zu erwerben, sogar mit Signatur von Max Manfred von der Heyden.
Hierbei handelt es sich eindeutig um das selbe Gebäude. Diese Abbildung zeigt zusätzlich das Wappen des Adelsgeschlechts „Von der Heyden„, sowie die Bezeichnung „Bücherei Schloss Pichelsdorf adH“ (aus dem Hause oder auf der Höhe?). Dies lässt die Vermutung zu, dass die Villa ab 1898 dann nicht mehr als Garten-Restaurant, sondern als Familiensitz mit einer (öffentlichen?) Bücherei genutzt wurde. Nach weiteren Recherchen bin ich der Meinung, dass es sich bei Freiherr Max Manfred von der Heyden um einen Künstler und Heraldiker gehandelt haben könnte, denn es gibt im Internethandel offenbar mehrere Wappen- und andere Zeichnungen von ihm. Weitere Namen sind hierbei Margot von der Heyden. Also vermutlich „Bücherei“ mehr im Sinne eines Buchhändlers. An dieser Stelle möchte ich auch noch einen interesanten Link auf die Entstehung der „Von der Heyden und von Schütz’sche Stiftung“ legen.
Seit 1960 befindet sich auf dem Gelände das IG Metall-Bildungszentrum Berlin.
- 2010 – 50 Jahre IG Metall Bildungsstätte Berlin – das besondere Haus am See – lesen
In dem mir vorliegenden Landkarten, taucht der Name „Der Sack“ in den Jahren 1816, 1835 und 1902 auf. Zusätzlich auch, wie oben beschrieben, 1823 bei Valentin Heinrich Schmidt. Die Bezeichnung „Schlosspark“ kann ich hier ab 1897 und 1904 belegen.
Heutzutage ist der Name „Schloss Pichelsdorf“ in Vergessenheit geraten.
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