Paulsborn

Paulsborn: Ein bekannter Name.

Ursprünglich war Paulsborn die Wohnung des Jagdinspectors. Nach dessen Ubersiedelung in das nahe Jagdschloß Grunewald ging die Anlage in den Besitz von Born über, und der Wirth Paul richtete dann einen Bierschank hier ein. Daher auch der Name Paulsborn.

Das große Haus wird nach vielen Betreiberwechseln in seiner Geschichte auch heute noch als Hotel und Restaurant genutzt: www.paulsborn.de

Bei Paulsborn liegt ein großer Parkplatz, der früher frei zugänglich war, jetzt jedoch mit Schranke versehen ist und nur noch gegen eine an die „Stiftung Preussische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg“ zu entrichtende Parkgebühr benutzt werden darf. Damit verbunden war der weitere befestigte Ausbau des Parkplatzes (früher nur heller Schotterstein). Außerdem wurde der Zugangsweg zum Jagdschloss mit Pflastersteinen und Beleuchtung versehen. Früher versank man an Starkregentagen dort im Matschschlamm, was ich aber nicht besonders schlimm fand, denn es erinnerte einen daran, dass man im Waldgebiet war und Wald sollte man eben nur mit ordentlichen Schuhwerk oder aber bei „Sauwetter“ halt gar nicht betreten. Aber das ist dort Geschichte, jetzt ist Paulsborn (touristisch) noch besser erschlossen und dazu gehören halt Wegbefestigungen und Parkgebühren. Auf Stöckelschuhe sollte Frau aber dennoch verzichten, denn diese vertragen sich nicht mit Schotter und Pflastersteinen.

Ansonsten empfiehlt es sich weiter entfernt zu parken und eine kleine Waldwanderung in Kauf zu nehmen. Das ist sowieso viel schöner, als gleich aus dem Auto heraus vor’s Schloss- oder Tavernentor zu fallen.

Bei Paulsborn befindet sich neben dem Hotel-Restaurant außerdem noch der Reitclub Grunewald.

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  • 1894 Fontane, Seite 42:
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    Ursprünglich war Paulsborn die Wohnung des Jagdinspectors. Nach dessen Ubersiedelung in das nahe Jagdschloß ging die Anlage in den Besitz von Born über, und der Wirth Paul richtete dann einen Bierschank hier ein.

    So weh es nun auch thun mag, das freundliche, mit Hirschgeweihen geschmückte und von alten Linden beschattete Häuschen, mit dem anheimelnd klingenden Namen Paulsborn, seines poetischen Schimmers  soweit entkleidet zu sehen, als es sich um die Entstehung des Namens handelt, muß der geschichtlichen Wahrheit hier doch die Ehre gegeben werden. Ein Verheimlichen dieser Thatsache ist auch um so weniger nöthig, als Paulsborn in Folge seiner vorzüglichen Lage an der Südspitze des schönsten unserer Grunewaldseen, der anziehenden Reize noch eine ganze Menge birgt. Insbesondere der Blick aus dem schattigen Garten auf den von dunklen Kiefern umrahmten Grunewald-See gehört zu den besten, die uns der Grunewald gewährt.

    Späterhin ging Paulsborn wieder in den Besitz Hofjagdams über, welches seitdem die Restauration an einen Oeconom  (zur Zeit Herr Wichmann) verpachtet. Schließlich bleibt der Bismarckstuhl zu erwähnen, ein gewöhnlicher Gartenstuhl, auf dem, wie das angebrachte kleine Messingschild besagt, Fürst Bismarck bei seinem letzten Besuche in Paulsborn sich ausgeruht hat.

  • 1927 Wolter, Sommer, Klotz, Seite 44:
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    „…Bei einem Vergleich fällt sofort auf, daß der Verlandungsgürtel breiter ist als am Hundekehlensee. Das stimmt mit der Tatsache zusammen, daß auch die Wassertiefe hier geringer ist. Bei einer Länge des Sees von 1 km und einer Breite von 200 m ist die größte Wassertiefe mit etwa 3 1/2 m in der Nähe des Jagdschlosses. Dort ist demgemäß die Verlandungszone sehr gering ausgebildet. Faulschlammschichten haben eine bedeutende Mächtigkeit. Im Südteil des Sees sind sie 12-14 m stark. Dort ist die Verlandung auch besonders wirksam. Laichkraut und Mummel bedecken einen großen Teil der Bucht. Ihnen schließt sich eine breite Schilfzone an. Unter den Sumpfgewächsen am Rande fallen besonders auf: Wasserschierling Cicuta, Ampfer Rumex, Brunnenkresse Nasturtium, Hahnenfuß Ranunculus und Froschlöffel Alisma. Daß der zur Gastwirtschaft gehörige Privatgarten zum großen Teil durch Aufschüttung dem versumpften Südteil abgewonnen wurde, ist ohne weiteres zu sehen. Der Hopfen am Zaun ist als Überrest des ehemaligen Moores zurückgeblieben. Die Sandschwelle am Südende des Sees wird selbstverständlich wieder von einer Straße als Übergang benutzt. Sie führt von Schmargendorf über das Jagdschloß nach dem Großen Stern und weiter nach Spandau…
  • 2013 Berliner Woche 13.02. – Parkplatz ohne Fahrzeuge – lesen
  • 2013 Berliner Zeitung 09.03. – Viel Platz, wenige Autos – lesen
  • 2014 Tagesspiegel 07.02. – Zurück zu den Wurzeln im Forsthaus Paulsborn – lesen