Teufelsfenn

Querriegel zwischen Teufelsfenn und Postfenn

Querriegel zwischen Teufelsfenn und Postfenn

Das Teufelsfenn liegt zwischen dem Postfenn und dem Teufelssee. Ebenso wie das Postfenn, ist es von einem einfachen Astzaun umgeben. Wenn wir das Postfenn und das Teufelsfenn umliefen, haben wir daher immer von der sogenannten „Zaunrunde“ gesprochen. Während sich das Postfenn gut zum lockeren Umlaufen eignet, habe ich am Teufelsfenn gerne schnelle Laufeinheiten absolvieren (aber Vorsicht: Wurzelwerk!) und an der Badewiese des Teufelssees dann Gehpausen einlegen lassen.

Vom Postfenn ist es durch einen der im Grunewald typischen Querriegel abgetrennt (Wolter, Sommer, Klotz 1927: “Wir überschreiten die breite Sandschwelle, die das Postfenn vom Teufelssee trennt“). Was von den Fußwegen zwischen dem Post- und dem Teufelsfenn aus nicht sichtbar ist: Dort befindet sich ein sehr schön ausgeformtes, längliches Strudelloch. Dieses Loch wird in den Karten und sonst wo nicht erwähnt, obwohl es mir wichtig erscheint, denn es belegt eine ehemalige Beziehung zwischen den beiden Fennen als Bestandteil des Grunewaldgrabens.

Das Teufelsfenn und den Teufelssee trennt ein großer Damm, an dessen Ende sich jedoch ein schmaler Durchfluss befindet. Dort ist erkennbar, dass Wasser langsam vom Teufelsee in das Teufelsfenn fliesst. Vermutlich deshalb, weil dem Teufelssee über ein Pumpsystem jährlich 200.000 Kubikmeter Wasser zugeführt werden und ein Teil dieses Wasser dann auch ins Fenn abfließt

Besonders auffällig ist das im Fenn stehende Birkenstangenwäldchen, welches man vom dem Rundwanderweg aus gut sehen kann.

1894 Fontane, Seiten 21 und 22:

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“Links vom Wege, gleich hinter den Wasserwerken (am Teufelssee), bemerken wir das sumpfige Teufelsfenn und einige Schritte weiter eine große Futterstelle für das Wild. Im Winter kann man hier Rudel von mehreren hundert Stück Dammwild antreffen, die sich bei unserem Vorübergehen nur langsam zurückziehen, um gleich darauf der Futterstelle wieder zuzueilen. Nach weiteren 5 Minuten, am Postfenn (nach der nahen Poststraße so benannt), bei der riesigen Eiche links am Wege, leiten uns die Wegweiser über die Russenbrücke rechts die breite Spandau-Zehlendorfer Poststraße hinan. Diese alte, von prächtigen, schattenspendenden Baumriesen eingefaßte Verkehrsstraße verlassen wir nicht mehr,…”

1902 Berdrow, Seite 50:

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Am Ostrande des Teufelsfenns, mit einem Blick auf die bis zu 90 Fuß über den Wasserspiegel ansteigenden Höhen, entlang wandernd, erreichen wir die gastliche Behausung des Forstwarts, der unsern schmachtenden Kehlen mit allerlei Erquickendem zu Hilfe springen kann.

1927 Wolter/Sommer/Klotz, Seiten 21 – 24:

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„Wir überschreiten die breite Sandschwelle, die das Postfenn vom Teufelssee trennt. Es ist gänzlich trocken. In dem Teile, den wir zuerst betreten hat man gleich am Rande Torf gewonnen… Stellenweise ist der Torf ganz abgehoben… Wir haben es also…mit einer Vertiefung im Gelände zu tun, wie es deren in dem ganzen Grunewaldgraben unzählige gibt; nur sind sie nicht alle so groß und so tief… an der tiefsten Stelle des Beckens… und das ist die Tiefe zu 8,2 m gemessen worden… Allmählch ergreift die Pflanzenwelt wieder Besitz von dem kahlen Boden… nassen Torfschlamm… Seggen und Binsen bilden große Rasen. Besonders zahlreich ist Birkennachwuchs…“ [Anmerkung: Der Name „Teufelsfenn“ wird nicht benannt. Die Beschreibung ist zwar recht umfangreich und detailliert, allerdings erfolgt keine Trennung von Teufelsfenn und Teufelssee.] „Wir verlassen jetzt den Teufelsseekessel...“

1974 Wille, Seite 42:

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Während der Teufelssee mit seinen Verlandungszonen noch eine relativ große Zahl an Binsen– und Seggenbeständen aufweist, hat das Moor starke einbußen erlitten. Vom benachbarten Wasserwerk wurde nämlich im Jahre 1954 zur Vermeidung der Grundwasserabsenkung Spülwasser zugeführt, wobei das Gebiet bis zu 50 cm überflutet wurde. Die Auswirkungen waren beträchtlich. Große Pflanzenbestände gingen ein, und zahlreiche Tierarten mußten ihren angestammten Biotop verlassen. Dadurch wurde die Vegetation und die Tierwelt empfindlich gestört, ein Umstand, der gerade für Berliner Verhältnisse die Priorität des Landschaftsraumes gegenüber den Besiedlungszonen stark beeinflußt hat.