Thors Hammer

In der Nähe des Pechsees habe ich 2011 einen Zement-Stein mit Runenschrift gefunden, der scheinbar ursprünglich in die Erde gestellt war. Außerdem noch zwei weitere ohne Runnen, welche ich jedoch nicht umdrehen konnte, weil sie zu schwer sind, möglicherweise befinden sich auf diesen beiden Steinen ebenfalls Runnen.

Auf dem einen Stein stehen die Buchstaben „MJOLLNIR“, was übersetzt für „Mjölnir“ oder Thorshammer stehen könnte. Möglicherweise soll der Stein auch selbst Thorshammer darstellen, was auch der Form der drei Steine entsprechen würde.

Laut Wikipedia (Stand 20.09.2012) wurde der Thorshammer „von der um 1880 entstandenen Völkischen Bewegung als Abzeichen verwendet, wurde aber 1910 zunehmend vom Hakenkreuz abgelöst„. Und das Pseudonym Mjölnir bzw. Mjoelnir, verwendete  zum Beispiel auch der NS-Propagandakünstler Hans Herbert Schweitzer.

Es könnte vielleicht sein, dass die Gravur etwas mit der Nutzung des früheren Hochschulsportplatzes von der Hitlerjugend zu tun hatte. Die „Jungs“ musste man ja sicher wohl auch außerhalb des Lagers irgendwie beschäftigen.

Möglich ist aber auch, dass es sich einfach nur um Fundamentsteine einer ehemaligen Sitzbank oder einer Wegsperrung handelt, bei welcher irgendjemand nachträglich die Gravur eingeschlagen hat. So gibt es zum Beispiel ein Runnenzeichnen wohl neueren Datums auch an einem ehemaligen Reiterweg am Barschsee.

Später hat sich diese Vermutung dann auch bestätigt, denn in der Nähe befinden sich zwei weitere Steine, welche jedoch noch im Boden eingelassen sind, wobei sich der breitere Teil im Boden befindet und der schmalere Teil nach oben herausschaut. An der Schmalseite des oberen Teils befindet sich eine eingelassene Schraube, so dass offenbar die Möglichkeit besteht, dort ein Brett oder einen Balken einzulassen und so eine feste Schranke für eine Wegsperrung zu befestigen. Die Maße dieser beiden Steine stimmen mit den drei frei herumliegenden Steinen überein und alle Steine verfügen über diese Schraube. Bei den drei frei herumliegenden Steinen fehlt also noch ein Stein, entweder wurde er weggebracht, oder er ist zwischenzeitlich im lockeren Waldboden unter einer dicken Laubbodenschicht verborgen. Erstaunlich ist, dass diese schweren Steine nicht einfach im Boden belassen wurden. Sie wieder aus dem Boden zu heben muss mit Aufwand verbunden gewesen sein, egal ob per Hand oder mithilfe eines Baggers und falls ein Bagger zum Einsatz kam, warum wurden sie dann nicht entsorgt oder wenigstens ordentlich abgelagert und nicht einfach querbeet direkt am Wegesrand liegen gelassen?

Thors Hammer ist also ein Befestigungsstein einer ehemaligen Wegsperrung und die Gravur (welche auf dem Kopf steht, falls man den Stein wieder in den Boden einlassen sollte) wurde vermutlich später angebracht. Aber von wem?

.

.

.

.