Hugo Baruch & Cie.

Hugo Baruch & Cie. war eines der größten europäischen Spezialisten für Bühnen- und Festausstattungen, mit Hauptsitz in Berlin und Filialen in London und New York, sowie Königlicher Hoflieferant.

Die Unternehmensgeschichte ist recht ausführlich auf Wikipedia beschrieben. Der Firmengründer Hugo Baruch lebte von 1848 bis 1905.

Nach dem Tod des jüdischen Firmenchefs 1905 sollten die Kinder Richard, Bruno und Erwin Baruch die Firma gemeinsam weiterleiten.

Richard Baruch starb 1927. Zur selben Zeit kam der gigantische Betrieb „Hugo Baruch & Cie.“ in ernste wirtschaftliche Schwierigkeiten. Von der Wirtschaftskrise ebenso betroffen wie seine Kundschaft musste das unternehmen 1927 Konkurs anmelden.

Der jüngste Sohn Erwin führte, nach dem Tod seines Vaters, sowie nach dem Tod des Bruders Richard, das Unternehmen weiter. Alle Geschäftsoperationen wurden ab 1931 immer weniger. Die letzten Eintragungen im Berliner Handelsregistern waren 1927 und 1931. Die Verzeichnisse registrierten „Hugo Baruch & Cie.“ in der Kategorie Inneneinrichtung. Aufgrund der Nürnberger Gesetze und infolge antisemitischer Repressalien, nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933, wurden Juden zunehmend aus der deutschen Gesellschaft verdrängt. 1937 wurde das Geschäft von den Nazis liquidiert. Der Verbleib von Erwin Baruch ist unbekannt.

Der älteste Sohn von Hugo Baruch, Bruno Baruch, hatte 1919 das Unternehmen verlassen. Er war finanziell an Theatern und Banken beteiligt und besaß Spielklubs, welche er selber gerne besuchte. Auf Wunsch seiner Eltern hatte er die zur britischen Geldaristokratie gehörende Daisy Marguerite Tuchmann, geboren 1883 in London, geheiratet. Der Sohn aus dieser Ehe, nach dem Großvater Hugo benannt, gab sich später den Namen Jack Bilbo (1907–1967). Bruno Baruch emigrierte 1935 nach Spanien, wo sein Sohn Hugo bereits lebte, und tötete sich in Sitges. Brunos Frau, psychisch krank und zuletzt wohnhaft in Berlin in der Heil- und Pflegeanstalt Wuhlgarten und der Städtischen Heil- und Pflegeanstalt Herzberge, wurde deportiert im Juli 1940 und in der Tötungsanstalt Brandenburg an der Havel ermordet.

Dieser Geschäftsbrief lief per Einschreiben am 11. Januar 1922 von Berlin an den Rat der Stadt Leipzig.

Frankiert ist der Umschlag mit einer Briefmarke Germania 4 Mark, Michelnummer 153.

Gekauft über ebay am 23.07.2021 für insgesamt 6,60 €.