Zur Umbenennung der Zitadelle Spandau in Zitadelle Berlin

Aus dem heutigen Tagesspiegel „Zitadellen-Posse wird peinlich„:

In der Debatte um die Zuordnung der Zitadelle hat sich jetzt auch der Vorsitzende der Heimatkundlichen Vereinigung Spandau, Karl-Heinz Bannasch, zu Wort gemeldet. Er verwies darauf, dass in der Endphase des Zweiten Weltkrieges der zentrale Verteidigungsabschnitt rund um den sogenannten Führerbunker von den damaligen Machthabern aus Durchhaltegründen als „Zitadelle Berlin“ bezeichnet wurde. „Diejenigen, die aus Marketing- und Profitinteresse diese Umbenennung betreiben, haben also sein Eigentor geschossen“, zitiert Bannasch in seiner Erklärung den Berliner Historiker Prof. Dr. Felix Escher. „Was weitläufig erscheinen will, ist doch nur geschichtsvergessen.“

Bannasch sieht die Umbenennung von Zitadelle Spandau in Zitadelle Berlin in einem größeren Zusammenhang. Bereits vor einigen Jahren sei der heutige Spandauer See umbenannt worden. Die noch bei Theodor Fontane üblichen, historischen Gewässernamen Krienicke und Malche seien getilgt worden, um die Anrainergrundstücke besser vermarkten zu können. „So ist dass mit der eignenen Geschichte, wenn sie stört wird sie einfach entsorgt“, so Bannasch. Es sei „ein Trauerspiel, wie die eigene, Jahrhunderte alte Geschichte mit den Füßen getreten wird“. Als Konsequenz müsste der Bezirk auf seinen Schriftstücken auch den Marketingslogan „Zitadellenstadt Spandau“ ablegen.

Namen sollten sich aus dem Sprachgebrauch der Bevölkerung ergeben und nicht von Marketingfritzen bestimmt werden.

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